Frauen haben bei der AfD nichts zu lachen. Haushalt managen, Kinder kriegen und großziehen, dem arbeitenden Mann ein gepflegtes Äußeres bieten und natürlich angstvoll auf alles Fremde schauen, grob zusammengefasst sieht es aus, das Frauenbild der AfD. Für Spitzenpositionen in Wirtschaft und Wissenschaft taugen sie eh nicht, so diagnostizierte Maximilian Krah in seinem Buch, dafür fehle die Intelligenz. Man wundert sich bei diesem Bild eigentlich, dass es überhaupt Frauen gibt, die zu Parteifunktionären oder Parlamentariern werden.
Doch das passiert tatsächlich, ganze 9 Frauen hat die 88-köpfige Fraktion im Bundestag (11,7%), in den Länderparlamenten sieht es nicht besser aus. In NRW bei 8,3 %, in Sachsen 11,76%, in Bayern 9%.
Nun könnte man meinen, die Frauen sind zu klug für diese Partei, doch liegt die Vermutung näher, dass sie eher als Alibi in einer rein männlich dominierten Partei wirken dürfen. Alice Weidel ist wohl das beste Beispiel, sie entspricht -bis auf die adrette Kleidung- so gar nicht dem Frauenbild der Partei, lesbisch, intelligent, keine Kinder (die, in der Beziehung sind von der Freundin). Geduldet, bis man sie nicht mehr braucht, so lautet die Einschätzung vieler Beobachter. Schon um diesen Status zu behalten waren verschiedene Wendehalsmanöver vorausgegangen. Vielen noch bekannt, das Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke, dem Rechtsaußen der Partei. Obwohl es von Ihr aktiv betrieben wurde, endete es mit einem Burgfrieden im Jahr 2019. Weidel wurden die wahren Machtverhältnisse in der Partei klargemacht, der Weg ins völkisch-nationalistische nahm ihren Lauf.
Auch die kommenden Landtagswahlen werden am Bild der Frauenquote in der AfD wenig ändern.
In Brandenburg stehen 35 Personen auf der Landesliste, davon sind 6 Frauen (17%). In Thüringen sind es 8 von 44 (18,1%) und in Sachsen 10 von 75 (13,3%). Wie aussichtsreich die Plätze der Frauen sind, wird hier deutlich: Unter den jeweiligen Top Ten der Landeslisten sind lediglich 3 Frauen nominiert. In Sachsen kommt die erste Frau auf Platz 20.
Kein Problem dagegen haben Rechtsradikale mit kriminellen Kandidaten. Der gerade wegen Verfolgung Unschuldiger rechtskräftig verurteilte Polizist Thorsten Czuppon steht auf Platz 10 der thüringischen Landesliste.