Die Mitglieder der AfD Thüringen vermissen ihre Waffen. Denn im Wahlprogramm der rechtsextremen Partei beschwert sie sich, dass das Waffenrecht zu einem „politischen Nebenstrafrecht zweckentfremdet“ wurde. Was ist passiert? Die AfD Thüringen gilt als gesichert rechtsextrem. Die Mitglieder dieser Partei gelten darum im Sinne des Waffenrechts als unzuverlässig und verlieren darum ihre Waffenbesitzscheine und müssen ihre Waffen abgeben.
Daraus macht die AfD Thüringen nun eine Verschwörungsstory in ihrem Wahlprogramm, spricht von einem „tiefen Misstrauen gegenüber dem Bürger“, meint aber eigentlich die eigene Funktionärsriege, die sie als „friedliche Opposition“ sieht. Das Handeln der Behörde nach Recht und Gesetz, sieht die Partei als „Missbrauch des Waffenrechts durch SPD-Funktionäre wie den Thüringer Innenminister zur Bekämpfung politischer Opposition“. Und kündigt politische und juristische Aufarbeitung an, sollten sie an die Macht kommen.
Selbstverständlich ist die AfD auch gegen unangekündigte Kontrollen der Waffenbesitzer, das würde angeblich gegen Grundrechte verstoßen.
Mit keinem Wort geht die Partei auf die Umsturzpläne einiger bewaffneter Reichsbürger ein, noch auf die NSU -Terroristen, die aus dem rechtsextremen Umfeld u.a. mit Waffen versorgt wurden. Zu guter Letzt sei an dieser Stelle an den Amoklauf am Erfurter Gutenberg Gymnasium im Jahr 2002 erinnert, bei dem der Attentäter 16 Menschen mit legal erworbenen Waffen ermordete. Diese wie ähnliche Ereignisse sind die Hintergründe für die Verschärfung des Waffenrechts.
Zu guter Letzt noch ein Zitat des ehemaligen Pressesprechers der AfD Bundestagsfraktion, Christian Lüth: „Wir können die Migranten nachher immer noch erschießen. Das ist überhaupt kein Thema. Oder Vergasen, wie du willst“. Das sagte er 2020 einer Influencerin. Das Gespräch wurde aufgezeichnet und veröffentlicht. Dass der AfD Sprech in die Öffentlichkeit geriet war nicht im Sinne von Gauland und Co. Lüth wurde von der Bundestagsfraktion entlassen. Doch das ist nicht das Ende seiner AfD Karriere. Nach diversen Jobs in der Provinz ist Lüth wieder für die AfD in Berlin tätig, als Mitarbeiter des AfD-MdB Schmidt aus Sachsen-Anhalt.
Eine der strengsten Waffengesetze überhaupt zu liberalisieren wäre kein Weltuntergang. (Und mir ist klar, dass ihr Kommentare mit unangenehmen Meinungen nicht zulasst, aber ich versuche es trotzdem noch einmal.)