Die AfD freut sich, ihre Ergebnisse in den Umfragen sind stabil. Wie kann das sein?
Niemand in der Gesellschaft will mit der AFD etwas zu tun haben, nicht mal die Rechtspopulisten aus den anderen europäischen Staaten.
Quer durch die Gesellschaft wird vor der Wahl der AfD gewarnt. Da niemand sagen können soll, er hätte es nicht gewusst:
„Eine politische Bewegung, die die Wende rückwärts zu Nationalismus beschwört, ist schädlich für dieses Land: für die Wirtschaft und für das Ansehen und Erfolg Deutschlands im globalen Kontext“, sagt Siegfried Russwurm, der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie. „Wir tun gut daran, uns den Aussagen der AfD entgegenzustellen: Klar zu sagen, sie zu wählen ist kein harmloser Protest, sondern das ist eine Partei, die schädlich ist für die Zukunft unseres Landes und von uns allen.“
„Die AfD ist gegen eine vielfältige, inklusive Gesellschaft und grenzt so Menschen mit Behinderungen aus. Als Verband, der sich seit mehr als 65 Jahren für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzt, können wir das nicht hinnehmen und rufen dazu auf bei den kommenden Landtagswahlen nicht die AfD zu wählen.“ Bundesvereinigung Lebenshilfe eV
„Die AfD changiert zwischen einem echten Rechtsextremismus, den der Verfassungsschutz einigen Landesverbänden und der Jugendorganisation der Partei attestiert, und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal und grundsätzlich daherkommt. Der Rechtspopulismus ist der schillernde Rand des Rechtsextremismus, von dem er ideologisch aufgeladen wird. In beiden Fällen wird stereotypen Ressentiments freie Bahn verschafft: gegen Geflüchtete und Migranten, gegen Muslime, gegen die vermeintliche Verschwörung der sogenannten globalen Eliten, immer stärker auch wieder gegen Jüdinnen und Juden. Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar“.
Erklärung der katholischen Bischofskonferenz.
„Wir sagen klar und unmissverständlich: Wer die AfD wählt, unterstützt eine Partei, die das christliche Menschenbild mit Füßen tritt, programmatisch mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt und mit ihren Hetzparolen den Geist der Gemeinschaft vergiftet. Diese Partei will uns die Mitmenschlichkeit, unseren Nächsten die Menschenwürde und Gott die Ehre entreißen. Wir bitten Christ*innen und NichtChrist*innen, mit ihrer Stimme bei den zwölf anstehenden Wahlen in diesem Jahr die Demokratie zu stärken und nicht zu schwächen.“
Erklärung der evangelischen Kirche zur AfD
Die AfD geht in ihrer Programmatik davon aus, dass es ein homogenes Volk gebe und sie wertet die Menschen ab, die mangels „deutscher Identität“ nicht dazugehören könnten. Für den Sozialstaat leitet die AfD daraus ab, dass gegenseitige Hilfe und Solidarität auf Personen „innerhalb unseres Volkes“ beschränkt werden sollte. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier macht daher mit allem Nachdruck deutlich: „Vor diesem Hintergrund ist die AfD aus unserer tiefsten Überzeugung nicht wählbar – auch nicht aus Protest. Wir – als ein Verband, der sich 1933 unter dem Druck der Nazis hat auflösen müssen und dessen Gründer im Konzentrationslager von Nazis ermordet wurde – rufen daher alle Menschen in unserem Land auf: Bildet ein Bündnis für Deutschland, geht eine demokratische Partei wählen – aber wählt nicht die AfD!“
Sozialverband Deutschlands
Gute Löhne, sichere Arbeit, bezahlbare Wohnungen, gute Bildung und Sicherheit im Alter – das sind zentrale Eckpfeiler für ein sicheres und planbares Leben. Ein finanziell gut aufgestellter Sozialstaat und Gewerkschaften, die die Interessen der Beschäftigten durchsetzen, sind dafür Voraussetzung. Von der AfD haben Beschäftigte jedoch in allen Bereichen nichts zu erwarten. Im Gegenteil: Die Politik der selbsternannten „Alternative“ weist bei fast allen diesen Punkten Leerstellen auf. Ob Lohnsteigerungen, Tarifbindung, soziale Sicherheit oder Arbeitnehmer*innenrechte – die AfD bietet keine Lösungen an. Im Gegenteil, sie vertritt in arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Belangen eine neoliberale Politik. Die Folge: Weniger Fairness auf dem Arbeitsmarkt und weniger soziale Absicherung für Beschäftigte.
DGB
„Die AfD macht in ihren Programmen keinen Hehl aus ihren rückwärtsgewandten Frauen- und Familienbildern: Sie will hart erkämpften frauenpolitischen Fortschritt zurückdrehen und die heteronorme Kleinfamilie mit männlichem Oberhaupt reinstallieren. Sie will Ungleichheit und die Wiederherstellung einer vermeintlich natürlichen, patriarchalen Ordnung“, warnt die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Dr. Beate von Miquel
Fassen wir zusammen, wir könnten die Zitate unendlich verlängern, Spitzenkräfte aus der Wirtschaft äußern sich genauso ablehnend wie Leute aus Gesellschaft, Kultur und Sport. Jede/r der erwägt, diese Partei zu wählen, lädt viel Verantwortung auf ihre/seine Schultern.