Buchenwald, der Ort liegt nicht weit entfernt von Weimar, dem Ort der deutschen Klassik, wo heute noch ein Denkmal an Schiller und Goethe erinnert, Buchenwald wurde berüchtigt durch sein KZ, das die Nazis 1937 errichten ließen. 250000 Menschen aus allen Ländern Europas waren in diesem Konzentrationslager inhaftiert, sie mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen Schwerstarbeit für die Rüstungsindustrie leisten.
Buchenwald war kein Vernichtungslager, dennoch erschossen die SS-Leute viele Häftlinge, andere starben an Unterernährung oder weil sie halbtot geschlagen worden waren bei der Arbeit. Insgesamt wird die Zahl der Toten in Buchenwald auf 56000 geschätzt, darunter 11800 Juden. Der größte Teil der 3000 jüdischen Häftlinge, die die SS noch im April 1945, wenige Tage vor Ende des Krieges, auf den Marsch nach Theresienstadt schickte, wurde erschossen. Am 11. April wurde das Lager von den Amerikanern befreit. Zu der Gedenkveranstaltung an diesem Wochenende waren 80 Überlebende eingeladen.
Die Nazis hatten Berichte über Folter und Erschießungen in den Konzentrationslagern stets als „Gräuelpropaganda“ abgetan. Als die Amerikaner das KZ befreiten, boten sich ihnen Bilder des Schreckens: sie erstarrten ob der Leichenberge. Und die Überlebenden sahen derart ausgemergelt aus, dass man Sorgen haben musste, sie würden im nächsten Moment umfallen, es schien so, als bestünden sie nur noch aus Haut und Knochen. US-Fotoreporter schickten die Bilder um die Welt und machten den Zeitgenossen das Ausmaß der Schreckens-Herrschaft der Nazis klar.
Wenige Tage nach der Befreiung des KZ Buchenwald befahl der US-Kommandant, dass 1000 Einwohner aus Weimar persönlich in Buchenwald erscheinen mussten. Sie sollten sehen, was dort passiert war, welche Verbrechen an Menschen die Nazis begangen hatten.
Das KZ Buchenwald steht auch für die Arbeit in Steinbrüchen, für medizinische Versuche, es ist der Ort der Selektierung von Menschen für den Transport in die Vernichtungslager. Die Opfer wurden auf Grund ihrer Rasse, ihrer Religion, ihrer politischen Überzeugung inhaftiert, Homosexuelle landeten in Buchenwald. Nach den November-Pogromen 1938 wurden 10000 Juden hier eingeliefert.
In Buchenwald kam der frühere Fraktionsvorsitzende der SPD im Reichstag, Rudolf Breitscheid, ums Leben. Angeblich starb er im August 1944 bei einem Bombenangriff. Der Schriftsteller und Politiker Léon Blum, vom Vichy-Regime an die Deutschen ausgeliefert, ein jüdischer Sozialist, überlebte die Haft in Buchenwald und Dachau. Ernst Heilmann, ein Jude, SPD-Fraktionschef im preußischen Landtag und Reichstagsabgeordneter, wurde 1940 auf Weisung Himmlers im KZ Buchenwald ermordet. Dort starb auch Ernst Thälmann, der einstige KPD-Vorsitzende, schon im März 1933 verhaftet. Auf Befehl Hitlers wurde Thälmann am 18. August 1944 erschossen.
Der spätere Literaturnobelpreisträger Imre Kertesz, ein ungarischer Jude aus Budapest, überlebte Buchenwald. Er wie andere Überlebende empfanden das als „Ende einer Höllenfahrt“.
Kertesz schrieb ein Buch über seine Zeit im KZ. Titel: Roman eines Schicksallosen.
Bildquelle: Wikipedia, Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5
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Sehr geehrter Herr Pieper
Sie wiederholen hier leider die falschen Aussagen, die auch durch unsere Massenmedien verbreitet werden. Das KZ Buchenwald wurde NICHT durch US-amerikanische Streitkräfte befreit. Es ist das einzige KZ, in dem es den Häftlingen gelang, sich selbst zu befreien. Daß dies nur angesichts der heranrückenden US-Armee möglich war, wird niemand bestreiten. Fakt ist aber: Als die US-amerikanische Armee das KZ erreichte, war dieses bereits in der Hand der ehemaligen Häftlinge, die der US-Armee die gefangengenommenen SS-Leute übergaben. Und im Interesse der historischen Genauigkeit sollte vielleicht auch noch erwähnt werden, daß dieser Häftlings-Aufstand durch das schon länger bestehende illegale Lagerkommitee organisiert und geleitet wurde und dieses Lagerkommittee zum überwiegenden Teil aus Kommunisten bestand.
Viele Grüße