Der Name Dietrich Bonhoeffer steht für den Widerstand im Nationalsozialismus. Der evangelische Theologe versuchte den Diktator und Führer Adolf Hitler aber nicht mit Waffen, sondern mit Worten zu bekämpfen. Er zählte neben vielen anderen zu den Männern des 20. Juli 1944, deren Antrieb vor allem war, der Welt zu zeigen, dass Hitler nicht Deutschland war, sondern dass es auch „ein anderes, besseres Deutschland“ gab. Die Verschwörer folgten nicht Hitler, sondern ihrem Gewissen. Doch die Bombe, die Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Führerhauptquartier, der „Wolfsschanze“ zündete, verletzte Hitler nur leicht, Stauffenberg und seine engsten Mitverschwörer wie Friedrich Olbricht und Werner von Haeften wurden noch am Abend im Berliner Bendler-Block erschossen. Dietrich Bonhoeffer wurde im Frühjahr 1945 ins KZ Flossenbürg transportiert und am 8. April 1945, dem Weißen Sonntag, wegen Hochverrats zum Tod durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde schon einen Tag später, am 9. April 1945, vollstreckt. Nicht einmal vier Wochen später, am 8. Mai 1945, war der Krieg zu Ende. Bekannt, ja berühmt und beliebt ist ein Gedicht Bonhoeffers: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Verfasst wurde der Vers zur Jahreswende 1944/45 und aus der Haft an seine Verlobte geschickt, der Inhalt spiegelt die Lage Bonhoeffers wider, der weiß, dass er den NS-Henkern ausgeliefert ist, was ihn aber nicht verzweifeln lässt. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dem 20. Juli etwa 200 Menschen hingerichtet.(Heinrich August Winkler: Deutscher Widerstand gegen Hitler)
Dem Hitler-Attentäter Georg Elser fehlten 13 Minuten, dann hätte die von ihm selbst gebaute Bombe den Tyrannen Hitler getötet. Aber leider verließ der Diktator den Ort des Anschlags, den Münchner Bürgerbräukeller zu früh. Die Naturfreunde-Bewegung zählt Elser zu ihren Mitgliedern. Der Bundesvorsitzende der Naturfreunde, der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete, Ex-Staatssekretär Michael Müller, erklärt aus Anlass des Todes von Elser vor 70 Jahren: „Kurt Elser wurde auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers im KZ Dachau von NS-Schergen erschossen. Elser war das moralische Gegenstück zu den deutschen Faschisten. Bereits 1939 versuchte er in München, Hitler und die braune Bande auszuschalten und den Krieg zu stoppen. Die große Tat und der selbstlose Einsatz Elsers werden bis heute zu wenig gewürdigt, was auch ein Zeichen für das mangelnde Geschichtsbewusstsein des deutschen Bürgertums ist. Elser war ein Widerstandskämpfer der ersten und nicht der letzten Stunde, ein aufrechter Mann, der sein Leben für die Menschlichkeit einsetzte.“ Die Naturfreunde, bei denen Elser in Konstanz Mitglied gewesen sei, legen deshalb zusammen mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes am Ehrenmal Elsers in der Berliner Wilhelmstrasse 93 einen Kranz nieder. Müller zur Begründung wörtlich: „Für uns ist es eine Frage des Anstands, den aufrechten Antifaschisten von der Schwäbischen Alb zu ehren.“
Wären die Attentäter und Widerständler wie Elser, Bonhoeffer, aber auch die Geschwister Scholl und andere nicht gewesen, hätten sie sich nicht gegen Hitler erhoben, „die Deutschen hätten nach dem Ende der NS-Herrschaft wenig gehabt, woran sie sich beim Rückblick auf die Jahre 1933 bis 1945 aufrichten konnten.“(Heinrich August Winkler)
Bildquelle: Wikipedia, A.Köppl, CC BY-SA 3.0
Lieber Herr Pieper,
darf ich Ihnen eine sehr überraschende Frage stellen? Was würden Sie mit dem seit über drei Jahren leerstehenden Geburtshaus von Adolf Hitler machen? Hoffe auf Ihre Unterstützung für die Idee Haus der Verantwortung. Herzlich Andreas Maislinger