• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Mai 9, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Verstehen und Verständnis haben sind zwei grundlegend verschiedene Dinge! 

Plädoyer zur Demonstration der Friedensbewegung am 3. Oktober 2024 in Berlin

Norbert Walter-Borjans Von Norbert Walter-Borjans
2. Oktober 2024
Ukrainische Flagge mit Friedenstaube

Nun ist er wieder da, der Hofreiter Anton. In den „Tagesthemen“, im „heute journal“, im „Spiegel“. Ein bisschen zurechtgestutzt, im feinen Dreiteiler mit Seidenkrawatte, aber im bekannten Ton: Wer für ein Ende des Blutvergießens unter den Soldaten an der ukrainisch-russischen Kriegsfront und unter den Zivilisten im ganzen Land demonstriert, ist de facto ein Putin-Freund. Gleiches gilt für die Kritik an der Stationierung von Langstreckenraketen im dicht bevölkerten Rhein-Main-Gebiet. Da können Teilnehmer wie ich so oft betonen, wie sie wollen, dass in Putins Namen und auf Putins Geheiß menschenverachtende Kriegsverbrechen begangen werden, dass Putin also ein Kriegsverbrecher ist. Für Hofreiter & Co steht fest: Wir sind Freunde Putins.

Anton Hofreiter ist mit seiner Flucht nach vorn, in die Verteufelung des Eintretens für Diplomatie, weiß Gott nicht allein, aber er symbolisiert auf eine ganz besondere Weise das Klischee, wie man vom „Linken“ zum „Vernünftigen“ konvertiert. Wenn ich darin nur Hilflosigkeit erkennen würde, wäre mir schon wohler. Denn hilflos fühlen wir uns doch alle angesichts der wiederauferstandenen Missachtung jeglicher Humanität, der kriegerischen Brutalität und der Unterordnung von Moral unter die skrupellose Durchsetzung von Interessen in vielen Teilen der Welt, in Wort und Tat, nicht nur, aber besonders durch Putin.

Die Haltung, die aus der Diskreditierung jeglicher Kritik an der ausschließlichen Fokussierung aufs Militärische spricht, drückt aber nicht Hilflosigkeit aus, sie ist zutiefst unehrlich. Wer Gespräche mit Aggressoren rundweg ablehnt, wer gar diejenigen, die solche Gespräche für notwendig halten, als Freunde der Aggressoren abstempelt, wer aber gleichzeitig nicht zusehen will, wie eine nach und nach allein gelassene Ukraine gerade so mit Waffen versorgt wird, dass es nicht zum Überleben, wohl aber zum langsamen Ausbluten mit weiterem hunderttausendfachen Sterben auf beiden Seiten der Front reicht, der sollte den Mut aufbringen zu sagen, was er offenbar für unumgänglich hält: Krieg.

Das ist übrigens keine neue Erkenntnis. Man musste sie von Anfang an gewinnen. Wer geglaubt hat, man könne Putins imperiale Besessenheit heilen, indem die Ukraine „den Krieg gewinnt“, ohne ihn ins russische Territorium zu tragen, war von Beginn an unehrlich. Man kann nicht einmal ein Fußballspiel gewinnen, bei dem man sich ausschließlich auf die eigene Spielhälfte beschränkt – schon gar nicht, wenn die gegnerische Mannschaft dreimal so groß ist. Es hatte schon einen Sinn, dass der Bundeskanzler sich auf das Ziel beschränkte, Russland dürfe den Krieg nicht gewinnen. Hofreiter und mit ihm auch viele Vertreter meinungsleitender Medien forderten aber immer wieder das Bekenntnis ein, die Ukraine müsse ihn gewinnen. Bemerkenswert ist, dass andere Sprachrohre wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Norbert Röttgen (CDU) den Lautstärkeregler deutlich zurückgedreht haben.

Ich erinnere mich allzu gut an das Interview des Anton Hofreiter am 27. Februar 2024 im „heute journal“, in dem er dem Kanzler die Ablehnung der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern als Schwäche und Verantwortungslosigkeit ausgelegt hat. Was von Oppositionsseite durchgehen mag, ist als vom Koalitionspartner der Kanzlerpartei benannter Vorsitzender des Europaausschusses eine inakzeptable Fehlleistung. Offenkundig ist die Selbsterkenntnis der Hofreiterschen Denkschule so schmerzhaft, dass man die Beruhigung des eigenen Gewissens nur findet, wenn man die anderen als verantwortungslose Träumer oder gar Freunde Putins in Misskredit bringt. Vielleicht hat das seinen Anteil daran, dass die schon lange vor dem Überfall auf die Ukraine bestehende Absicht der USA, in Europa und dort nur in einem deutschen Ballungsgebiet Raketen großer Reichweite zu stationieren, ohne jede Debatte akzeptiert wurde.

Um es klar zu sagen: wer auf Diplomatie setzt und glaubt, man könne mit Putin zu einer Regelung kommen, die auf Treu und Glauben basiert, wäre wirklich naiv. Aber allen zu unterstellen, sie hätten Verständnis für den Kremlchef, wenn sie versuchen, sich in seine Denke hineinzuversetzen, führt geradewegs in eine blindwütige Konfrontation, die leicht in einer Katastrophe enden kann. Jemanden verstehen wollen und Verständnis für ihn haben, sind zwei grundverschiedene Dinge.

Was für eine Treuherzigkeit spricht aus der Haltung der Hardliner hierzulande, dass ein skrupelloser Mann, dessen Wohl und Wehe im eigenen Land davon abhängt, seinen Herrschernimbus zu wahren, nicht alle ihm verfügbaren Register zieht, bevor er kleinlaut beidreht und seine (womöglich auch physische) Existenz damit besiegelt wäre? Zu diesen Registern gehört bekanntermaßen sein Atomwaffenarsenal.

Dass Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten am 3. Oktober in Berlin mit der Friedensbewegung auf die Straße gehen, ist gut. Dass Ralf Stegner dort spricht und den Wunsch nach Frieden nicht der einseitigen Interpretation anderer überlässt, ist noch besser. Deshalb gibt es einen eigenen Aufruf.

Ein Ende des massenhaften Sterbens auf beiden Seiten lässt sich nur durch ein abruptes Schweigen der Waffen erreichen. Wenn keine Seite der anderen traut, geht das ganz sicher nicht allein über vertragliche Abmachungen ohne Durchsetzungsautorität, Kontrolle und – im Fall der Verletzung – im Vorhinein beschriebene glasklare Sanktionen. Auch das schließt die Gefahr eines Krieges nicht vollkommen aus. Aber es ermöglicht, das Damoklesschwert in die Bevölkerungen aller beteiligten Länder hinein weithin sichtbar zu machen. Die Menschen in allen Ländern wollen keinen Krieg. Aber in allen Ländern sieht die Mehrheit die Schuld an den Gräueln bei den anderen.

Daraus kann es nur eine Schlussfolgerung geben: Es braucht Vermittler mit Zugang zu allen Seiten und der notwendigen Autorität. Und es braucht die Bereitschaft aller Beteiligten, sich auf einen sofortigen, kontrollierten und gegebenenfalls mit Sanktionen bewehrten Waffenstillstand einzulassen, dem dann aller Voraussicht nach langwierige Friedensverhandlungen folgen müssen. Im Ergebnis läuft das auf etwas hinaus, das nicht nur für Anton Hofreiter ein rotes Tuch sein dürfte: das Einfrieren des heißen Konflikts. Die Alternative heißt Krieg, mindestens für die Ukraine, schlimmstenfalls weit darüber hinaus. Gegen dieses Spiel mit dem Feuer gehe ich am 3.10. mit auf die Straße und wünsche mir viele, die es auch tun. Trotz aller zu erwartenden Versuche, den Aufruf zum Frieden zu diskreditieren.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Vorherigen Post

Parlamentarische Streifzüge durch 75 Jahre Bundestag: Aus Angst vor einer Massenflucht stemmte sich die SPD 1956 gegen die Wehrpflicht

Nächster Beitrag

Das neue Deutschland – Zum 3. Oktober

Nächster Beitrag
Graffiti Danke Gorbi

Das neue Deutschland - Zum 3. Oktober

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025
  • AfD-Frau fordert DNA-Tests – und Ausbürgerung politischer Gegner 27.12.2024
  • Das Zentrum für politische Schönheit ist der Gegener der AfD mit den ausgefallenen Ideen. jetzt, zum Wahlkampf präsentieren die Aktivisten den Adenauer, einen ehemaliges Justizmobil und will damit so manche Veranstaltung besuchen. Der ganze Plan in diesem Video 13.12.2024
  • Mission Silberlocke: So Wollen Gregor Gysi, Bodo Ramelow Und Dietmar Bartsch die Politik aufmischen! Dämmert’s jetzt? Eine Rekonstruktion der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags 24.11.2024
  • Dämmert’s jetzt? Eine Rekonstruktion der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags 28.09.2024
  • Rechtsextremist Höcke und seine AfD: Durchgedrehte Elefanten im Porzellanladen der Demokratie. 27.09.2024
  • AfD macht ihre Wähler unglücklich 18.09.2024
  • Beeindruckende Doku über die Lage in Ostdeutschland nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Die Brandenburger sollten sich ansehen, welche Probleme auf ein Land zukommen, wenn die AfD 1/3 der Zustimmung bekommt. 12.09.2024
  • AfD bekommt „Medienbonus“ bei ARD und ZDF 10.09.2024
  • Mediales Versagen. Die öffentlich-rechtlichen Medien betreiben das Geschäft der Sahra Wagenknecht 09.09.2024
  • AfD & Höcke stoppen! An alle demokratischen Parteien: "Nie wieder ist jetzt". 03.09.2024
  • Mit Rechtsextremismus spielt man nicht, aber das "Adé AfD Spiel" ist absolut empfehlenswert! 29.8.2024
  • Höcke hetzt gegen deutsche Unternehmen, die sich für Demokratie und Vielfalt engagieren, und wünscht denen "schwere, schwere Zeiten". Siehe die u.s. Aussage des Direktors des Instituts der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 28.8.2024
  • Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 27.8.2024
  • NZZ: Zu Besuch bei Björn Höcke: «Der ‹Kampf gegen rechts› schadet uns nicht», sagt er 22.8.2024
  • "NachDenkSeiten": Wagenknechts Schreibbrigade 12.8.2024
  • Wie die Freien Sachsen Politik mit Terror verändern wollen 2.8.2024
  • Höcke droht bei Wahlkampfveranstaltung der Polizei und kündigt "Besuch" der Polizeistation mit 1.000 vermutlich gewaltbereiten Rechtsextremisten an 29.07.2024

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.733 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Philipp Sonntag bei Wie der Krieg in der Ukraine beinahe ins Nukleare abgerutscht wäre
  • Sascha F. bei Ein JA mit schweren Hypotheken
  • Christoph Fischer bei Zwischenruf: Die SPD als Vizekanzler-Wahlverein?
  • Robert Rabe bei „Si vis pacem para bellum“ – „Wenn Du Frieden willst, rüste Dich für den Krieg“(Cicero)

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.733 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Kriegsgräber mit Erikapflanzen überwiachsen

8. Mai 1945- 8. Mai 2025. Nie wieder- Ein Krieg darf sich nicht lohnen

8. Mai 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Die USA bekämpfen und beenden den Kampf gegen die Houthis im Trump-Stil

8. Mai 2025
Schriftzug "No"

Nicht ein Hauch von Rechtfertigung

7. Mai 2025
Warnschild "security Alert"

Das schamlose Erfolgsrezept: Lösungen zu Lasten Dritter

7. Mai 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden NoAfD Rechtsextremismus Ukraine USA wehrhafte Demokratie

© 2024 Blog der Republik.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2024 Blog der Republik

❤️ Unser Blog lebt durch Sie! ❤️

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.