Manche haben es sicher schon gemerkt:Ich habe eine Schwäche für die Geschichte der USA und ihrer Präsidenten.
Damit kannste auf keinen Fall ein Freund dieser Nation werden, aber auch kein Feind.
Die demokratischen Mechanismen waren immer stark genug, ein Chaos zu verhindern (bisher), aber die menschlichen Abgründe mancher Regierenden ließen zumindest Verständnis für USA- Gegner aufkommen.
Einige Beispiele?
Wer sich die Schauprozesse der McCarthy- Ära unter den Präsidenten Truman (1945-53) und Eisenhower (1953-61) reinzieht, könnte parallel dazu auch Stalins Säuberungsprozesse und Freisler ansehen, nur, daß die McCarthy- Opfer mit dem Leben, aber nicht mehr mit ihrer Heimat davonkamen.
Aber die Einschüchterungsmethoden waren gleichen Kalibers.
Der Januskopf Lyndon B. Johnson (1963-69), der die größte Reform der Bürgerrechte in den USA auf den Weg brachte, verstreute über Südostasien so viele Bomben, daß der Zweite Weltkrieg als Bagatelle im Vergleich dazu erschien.
Das, was sich dann zwischen 1969-74 im Oval Office hinter verschlossenen Türen mit den Protagonisten Nixon und Kissinger (sinnigerweise Friedensnobelpreisträger) abspielte, hatte eine kriminelle Energie, die man (bis 2017) vergessen und überwunden glaubte.
Nicht zu vergessen die legalisierte Folter (um im Trend schirarchisch zu argumentieren) unter dem Trio Infernal Cheney- Rumsfeld – Bush.Beim Verteidigungsminister Rumfsfeld bleibt immerhin zu konstatieren, daß ein Name auch Programm sein konnte.
Heute vor 23 Jahren, am 7. Januar 1998, wurde übrigens das zweite von drei Impeachmentverfahren gegen einen Präsidenten eröffnet.1868 war es Andrew Johnson, der das überstand, aber beleidigt der Einführung seines Nachfolgers Grant fernblieb.Er hatte einen Minister, am Kongress vorbei, ins Amt gehievt.
Vor 23 Jahren war es dann Bill Clinton, der geglaubt hatte, eine Praktikantin würde sich über einen engeren Kontakt zum Commander freuen, dies aber später dummerweise geleugnet hat, obwohl es damals schon DNA- Untersuchungen für Restspuren am Sakko gab.
The answer, my friend, is blowing….
Das dritte gab es gegen den noch Amtierenden vor einem Jahr, weil er einen ukrainischen Comedian, der es wie er zu Glanz und Gloria geschafft hatte, ein bisserl pampern wollte.Das sind aber wirklich Pimpernellen gegen das, was der heute in Washington initiiert hat:
Wenn der Aufruf an marodierende Nazibanden, ein demokratisches Wahlergebnis zu kippen, nicht zu einem Amtsenthebungsverfahren in den letzten dreizehn Tagen seiner Präsidentschaft führt, was können sich dann künftige erlauben?
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