Dies ist der Titel eines berühmten Jazz-Stücks des Dave – Brubeck – Quartetts aus dem Jahr 1959.
Gemeint ist damit die Empfehlung, sich mal 5 Minuten Zeit zu nehmen.
Ich stelle mir vor, Markus Lanz oder Marietta Slomka würden ihren Interviewpartnerinnen und Partnern überhaupt eine Denkpause nach den lauernden Fragen lassen. Geht das? Nein! Verfügbare Sendezeiten und der Abbruch des Spannungsbogens im Interview machen das unmöglich. Es bleibt also dabei, dass Antworten herbei gezwungen werden, die entweder unvollständig, sachlich falsch, verräterisch oder im besten Fall ohne Aussage bleiben. Das Gebot der Fehlervermeidung dominiert die Abläufe der Gespräche.Wir aber, die Zuschauerinnen und Zuschauer, genießen dieses „Blinde-Kuh-Spiel“ und leiten daraus unsere Meinungen ab.
So werden Meinungsbilder in die Welt gesetzt, die die Realität häufig nicht wiedergeben. Das mediale Politikspiel ist atemlos geworden und stellt an die handelnden Politikerinnen und Politiker nicht selten höhere Anforderungen als die sachliche Ausgestaltung von politischen Vorhaben und Gesetzesinitiativen. Verbunden mit Eitelkeit und Sendungsbewusstsein der Akteure ist damit der Eindruck von Dauerstreit unausweichlich. Eine Weile hat der Kanzler sich im Bewusstsein dieser Risiken in Schweigen gehüllt. Er hat es nicht lange durchhalten können. Habeck versucht Antworten zu geben, nicht selten ausführlich und begreifbar. Christian Lindner hat sich dagegen auf schiere Behauptungen verlegt, um seine geradezu religiöse Verehrung der Schuldenbremse weiter aufrecht erhalten zu können. In zwei Jahren werden wir wissen, was die Stimme des „Volkes“ dazu sagt.