Der für Familienfragen zuständige nordrhein- westfälische Minister heißt Joachim Stamp. Er wohnt in der Bundesstadt Bonn, war Fachkraft für politische Bildung in einer Einrichtung seiner Partei, der FDP. Er hat vorgeschlagen, einen „Tag der Freiheit“ einzuführen. Am besten solle der 3. Oktober, bekanntlich der Tag der Einheit in diesem Jahr als „Tag der Freiheit und Eigenverantwortung“ gefeiert werden. „Alle Beschränkungen werden aufgehoben, alle sind für sich selbst verantwortlich“, übermittelte die Berliner Zeitung als Wunsch oder Vision des Ministers.
Beruhigend erklärte er weiter, dass alle Erwachsenen in den nächsten acht Wochen ein Impfangebot erhalten würden. Und: „Bei Kindern gebe es nahezu nur harmlose Verläufe.“ Da ist sich der stellvertretende NRW-Ministerpräsident sicher: „Die permanente Angstmacherei schadet unseren Kindern mittlerweile mehr als die Pandemie.“ Der Tag der Freiheit und Eigenverantwortung soll wohl zu einer Mixtur aus den Kindern von Bullerbü, Woodstock und Dürener Annakirmes werden. Und nahezu harmlos? Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie hatte Ende März bereits 245 Kinder in Deutschland mit PIMS registriert. Das steht für Multisystem Inflammatory Syndrome in Children, also für in Körperorganen ausbrechende mehrfache Entzündungen. Dieses Syndrom ziehe Folgeschäden nach sich, vor allem am Herzen. Das Risiko für diese Erkrankung sei unter den vier- bis sechsjährigen besonders hoch. Fachleute erklärten, die Erkrankung ähnele einer schweren Blutvergiftung. Man schätze, dass ein Viertel der so erkrankten Kinder intensivmedizinisch behandelt werden müssten. So viel zur medizinisch- demographisch- infektiologischen Kompetenz des NRW- Familienministers. Früher hieß es: Versetzung schwer gefährdet.
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