Der Deutsche Bundestag ist seit seinem Bestehen 1949 rund 60 Mal zu Sondersitzungen zusammen getreten. Oft auch im Sommer. Zum ersten Mal am 6.Juni 1950 auf Antrag der Opposition, um Konrad Adenauer zu zwingen, als Bundeskanzler zurück zu treten. Während der sechziger Jahre gab es eine Sommer- Sondersitzung wegen Erhöhung der Telefongebühren, später um die Immunität eines Abgeordneten aufzuheben, wegen Finanzkrisen und anderem mehr. Die damalige SPD-Wochenzeitung Vorwärts titelte Ende der achtziger Jahre und vor der Einheit über Sondersitzungen und Sommertheater: „Eintritt frei- Politiker die Hälfte“. Das war gendermäßig nicht korrekt und sicherlich etwas übertrieben.
Aber ist es nicht an der Zeit, dass der Deutsche Bundestag seine Sommerunterbrechung unterbricht, um zu einer Sondersitzung zusammen zu kommen? Der schrecklichen Wetter- Katastrophe wegen. Um zu zeigen, dass das Elend der vielen tausend Betroffenen den ganzen Deutschen Bundestag bewegt. Dann wegen der erneuten, unabweisbaren Milliardenausgaben, die beschlossen werden müssen. Ich möchte diesen Vorschlag nicht als respektlos verstanden wissen. An Bundestags- „Bashing“ und Herabsetzung beteilige ich mich nicht. Aber vielleicht könnte der Deutsche Bundestag bei Gelegenheit einer Sondersitzung deutlich machen, dass Aufforderungen früherer Parlamentarier, ein Widerstandsrecht wahrzunehmen und Hinweise auf Graf Staufenbergs Attentat gegen Hitler im Zusammenhang mit Pandemie-Maßnahmen nicht geduldet werden.