Muss denn Solidarität mit einem völkerrechtswidrig überfallenen Land wie der Ukraine zwangsläufig heißen, daß viele hier am Rad drehen und die Tatsache mit einer „lächerlichen Atomkriegsangst“ (wie heute geschehen) beschreiben, daß wir, wenn wir da im Luftraum helfen würden, uns selbst den Laufpass geben würden?Muss es zu einer Wiederbegeisterung für den Gang an die Waffe, wie er jetzt offiziell durch die Bundeswehr an vielen Schulen geschieht, kommen?
Müssen wir jetzt alle klitschkeske Anhänger einer schweiß- und blutdurchtränkten Kämpfermentalität werden?Weil uns das Stahlbad eines Krieges seit 77 Jahren abhanden gekommen ist? Mein Vater (1925-2017), den sie mit achtzehn Jahren 1943 eingezogen haben und der das Glück hatte, nicht als soldatesker Kollateralschaden irgendwo jung begraben worden zu sein, hat mir auf den Weg gegeben: „Junge, du bist die Generation, die dafür sorgen muss, daß es einen solchen blutigen Scheißdreck nie wieder gibt. Ich weiß, wovon ich rede.“
Und da soll ich mit 70 auf einmal meinem persönlichen Pazifismus abschwören, der mich mein Leben lang begleitet und geformt hat, und den ich seit 2009 auf diesem Forum zu teilen versuche? NEIN!
Es ist in der Tat so, dass in den Medien vermeintliche Militär-Strategen über die Möglichkeit eines Atomkrieges reden, als wäre es ein Schachspiel.
Stimme ich voll überein !
Einer der klügsten und mutigsten Menschen des 20. Jahrhunderts, der viel
erreicht hat durch absolute Gewaltlosigkeit, aber mit Ungehorsam gegenüber
Ungerechtigkeiten sagte einst : ‚ Auge um Auge – und die ganze Welt wird blind sein !
Das ist nicht naiv, sondern immer noch wahr !‘ ☮️
Gunther Thiele