Die bereits eroberten Gebiete plus Charkiw und den Küstenstreifen des Schwarzen Meeres einschließlich Odessa. Dies ist auch seine historische Sicht zur Begründung der Forderungen nach Angliederung . Abgerundet werden soll ein solches „Friedensangebot“ mit einem verbindlichen Verzicht der Ukraine auf Mitgliedschaften in Nato und EU. Daraus folgt: Die Ukraine soll zu einem manipulierbaren Pufferstaat zwischen Russland und dem Westen Europas degradiert werden.
Bei der Unterstützung zur Verhinderung dieser russischen Kriegsziele , scheiden sich die Geister in der EU und den USA. Die Positionen können grob in Sicherung des Status Quo und Sieg für die Ukraine unterschieden werden.
Sieg im Sinne einer Wiederherstellung des ursprünglichen Staatsgebietes würde zweifellos heißen müssen, militärische Ziele tief in Russland mit Ausnahme von Atomanlagen in großem Stil anzugreifen und Waffenlieferungen dramatisch auszuweiten. Dafür finden sich ernsthaft kaum staatliche Unterstützer. Daraus folgt, dass die Vorstellung nach einem Sieg der Ukraine realitätsnäher zu formulieren ist.
Olaf Scholz hat hierzu den Weg gewiesen: Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren. In der militärischen Praxis heißt dies, weitere Gebietsverluste zu verhindern und den jetzigen Bestand des Staatsgebietes zu erhalten und die uneingeschränkte Souveränität des Landes zu garantieren sowie Optionen auf Beitritte zur EU und Nato ( ersatzweise militärische Bestandsgarantien) zu geben. Dies wäre der erreichbare Sieg und gleichzeitig die Verhinderung einer Niederlage.
Niemand darf sich der Illusion hingeben, Russland würde einen Verlust der Krim und der eroberten und überwiegend russisch besiedelten Gebiete hinnehmen und dies zur Grundlage eines dauerhaften Friedens machen. Einen solchen Ausgang des Konflikts kann sich nicht nur Putin nicht erlauben, er würde auch den Zusammenhalt des Vielvölkerstaates Russland gefährden.
Es ist Zeit zur Ehrlichkeit.