Die Bilder und Schreckensnachrichten vom Krieg in der Ukraine tun ihre Wirkung. Sie verfolgen einen buchstäblich bis in den Schlaf. Dass sie Wut und Empörung hervorrufen, ist nur allzu verständlich und so dreht sich die Eskalationsspirale unaufhörlich und ein Ende ist nicht abzusehen.
So ist es nicht verwunderlich, dass in der politischen Debatte, angefeuert von den Medien, die lauten Stimmen deutlich überwiegen. Vorherrschend ist eine ‚Logik des Militärischen’. Mahnende oder abwägende Meinungen sind nicht gefragt, werden ignoriert oder als Feigheit diskriminiert. Während in den Talkshows vermeintliche Militärstrategen darüber diskutieren, welche Haubitzen, Panzerformate und weitere schwere Waffen man noch liefern könnte, um die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen, fordern ukrainische, aber auch Politiker hierzulande – allen voran die Grünen – schon die nächsten Waffensysteme. Eifrig wird darüber spekuliert, wie weit man gehen könnte, wann Putin zurückschlagen wird und ob er es wagen wird, dabei auch Atomwaffen einzusetzen.
Ich will gestehen: mir war der ukrainische Präsident Selenskij anfangs durchaus sympathisch; geradezu das Gegenmodell zu Putin. Mittlerweile frage ich mich, welche Strategie er inzwischen vertritt und über welche Handlungsspielräume er überhaupt verfügt. Je mehr ich über seinen Werdegang weiß, desto suspekter wird er mir. Jedenfalls: dass er und sein Botschafter die politische Agenda hierzulande dermaßen aggressiv beeinflussen, missfällt mir zunehmend.
Auch mehren sich die Stimmen, die davon reden, die Ukraine könne den Krieg gewinnen. So ließ sich beispielsweise die FDP-Vorsitzende des Verteidigungsausschusses vernehmen, die sich besonders als Scharfmacherin hervortut. Aber auch der Sicherheitsberater Bidens sprach unlängst davon, ‚Kriege würden auf dem Schlachtfeld entschieden’. Im günstigsten Fall hieße das, der Krieg wird sich noch lange hinziehen und eine weitgehend zerstörte Ukraine zurücklassen. Es kann aber auch bedeuten, über kurz oder lang wird die NATO sich in irgendeiner Form aktiv am Krieg beteiligen. Sie ist schon jetzt durch die Waffenlieferungen tief in den Konflikt verstrickt und just heute berichten die T-Online-Nachrichten, es sei bereits englisches und amerikanisches NATO-Personal in der Ukraine tätig, um das dortige Militär in die Handhabung der gelieferten Waffen einzuweisen. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich die weitere Entwicklung vorzustellen.
Dies ist sicher nicht die Stunde der Diplomatie, aber man wüsste doch gern, welche Strategie die NATO letztlich verfolgt. Glauben die Verantwortlichen im Ernst, Russland würde sich angesichts des Widerstands zurückziehen und klein beigeben? Ein anderes Szenario ist realistischer: angeführt von den USA wird die NATO versuchen, den Preis für Russlands Aggression möglichst hochzutreiben: militärisch und wirtschaftlich. Das Ganze folgt einem Drehbuch, das längst geschrieben wurde. Der ehemalige Sicherheitsberater Brzezinski hat es schon vor Jahren verfasst: Bewahrung der Dominanz der USA; maximale Schwächung Russlands (damals noch Sowjetunion); Verhinderung einer allzu engen Kooperation zwischen der technologisch entwickelten EU und dem rohstoffreichen Russland.
Dieser Doktrin sind – mehr oder weniger konsequent – alle US-Präsidenten gefolgt; ob Republikaner oder Demokraten. (Ausgerechnet Trump wich noch am ehesten davon ab). So ist es kein Wunder, dass der Sicherheitsberater Bidens dieses Anliegen unlängst noch einmal nahezu wörtlich formuliert hat. Und der Verteidigungsminister Bidens, der vor einigen Tagen die NATO-Partner sinnigerweise ins Hauptquartier der US-Air-Forces nach Ramstein einlud, hat ihnen die gleiche Botschaft noch einmal übermittelt. Soweit bekannt, gab es keinen Widerspruch von Seiten der versammelten EU-Politiker, die sich teilweise wie Vasallen der USA aufführen. Sie freuen sich über den Schulterschluss mit den USA und sind weit davon entfernt. eine eigenständige EU-Sicherheitspolitik zu konzipieren, die europäischen Interessen entspricht.
Immer wahrscheinlicher wird somit ein langwieriger „Stellvertreterkrieg“ zwischen der von den USA dominierten NATO und Russland auf dem Territorium der Ukraine, mit verheerenden Folgen für die dortige Bevölkerung und Infrastruktur. Und die Möglichkeit, dass sich das Ganze zu einem Dritten Weltkrieg entwickelt, ist realer als das Gegenteil, da soll sich keiner etwas vormachen. Ich hoffe sehr, mit meinen Einschätzungen falsch zu liegen, sehe aber zur Zeit nicht, was dagegen spricht.
Ich bin nicht einverstanden mit dem, was Sie schreiben. Wenn die Ukraine kapituliert, wird sie russisch oder erst einmal aufgeteilt. Viele Ukrainer werden verhaftet werden und in Lager kommen. Und dann macht Putin weiter: Er will das alte Russland wieder zurück haben. Dann geht es um Moldau, danach um Polen und das Baltikum. Vielleicht will er auch die DDR wiederhaben? Und da soll die Welt ihn einfach machen lassen? Sie sitzen wahrscheinlich im Westen und wollen wieder Ihre Ruhe haben. Ich aber sage Ihnen: Wenn wir in Deutschland nur die Wahl haben zwischen den USA und Russland als Großmacht, dann sind mir die USA tausendmal lieber!
Krieg ist nie eine Lösung. Er hat einen so großen Sog, wenn wir nicht aufpassen, dann sind wir mittendrin. Liefert Waffen, dann heißt es später, das haben wir nicht gewusst. Putin hat es doch ernst gemeint. In dem Falle ist es zu spät. Wieder werden Menschen sterben, die sich diese Situationen nicht ausgesucht haben. Es geht einfach nicht an, dass nur wenige für ein ganzes Land entscheiden. Wie will man mit schweren Waffen einen Krieg beenden? Ich sage nur, dieses Mal eskaliert der Krieg in der Ukraine. Nach einem Atomkrieg hat sich sowieso alles erledigt. Wer nur eine Atomwolke abbekommt, der stirbt dann eben später an Krebs. DAS IST DAS ENDE!! Das ist Wahnsinn.
„Eifrig wird darüber spekuliert, wie weit man gehen könnte, wann Putin zurückschlagen wird und ob er es wagen wird, dabei auch Atomwaffen einzusetzen.“
Ich habe wenig Lust, mich mit dem ganzen Artikel auseinanderzusetzen, ich nehme nur diesen Satz hier oben und frage:
Es wird spekuliert, wann Putin „zurückschlagen“ wird? Wie bitte!? Die Sichtweise, dass dieser Mann also offenbar eine legitime Sonderaktion durchführt und man sich von Seiten der Verteidiger sehr gut überlegen muss, wann der wilde Mann zurückschlagen wird, entlarvt doch den ganzen Beitrag als ein hinterhältiges Plädoyer für Putin. Putin befindet sich widerrechtlich in einem fremden Land! Er will dieses Land oder große Teile davon in seinen Machtbereich einpassen und einen großen Teil dieser „Nazis“ dort will er vernichten! So eine „andere Meinung“ kann man haben, das geht bei uns, wo man warm und trocken sitzt, aber überzeugend ist es nicht, außer man redet unterschwellig und unverhohlen der Gewalt das Wort.