Die deutschen Fußball-Mannschaften haben sowohl in den Gruppen-Spielen der Champions-League wie in der Euro-League gut, sehr gut gespielt und auch gewonnen. Einzige Ausnahme: Schalke 04. Nun könnte man einwenden, na ja, wer ist schon Schalke. Und wenn nur einer verliert… Aber Schalke spielt ja auch in der Bundesliga nicht überzeugend, man mogelt sich durch oder verliert und steht folgerichtig irgendwo im Niemandsland der Tabelle.
So gut, so schlecht. Auffallend ist aber dabei seit Wochen, dass man den Eindruck gewinnen muss, diese Schalker Truppe sei nicht richtig fit, auch konditionell könnten die meisten Spieler nicht mit der Konkurrenz mithalten. Ausgerechnet 04-Kapitän Benedikt Höwedes hat jetzt auf diesen Mangel hingewiesen und den Trainer-Vorgänger von di Matteo, Jens Keller, als Schuldigen benannt. Der habe es versäumt, der Mannschaft im Sommer die nötige Kondition zu verpassen. Was haben die dann gemacht im Sommer? Es sich gut gehen lassen, hatten Spaß miteinander, sich gebräunt in der Sonne, ließen es ruhig angehen? Das kann doch wohl nicht wahr sein. Die Herren verdienen eine Menge Geld, Millionen. Und müssen sich dafür nicht mal quälen, um anschließend ein Spiel von 90 Minuten durchhalten zu können? Hat Schalkes Sportdirektor Heldt davon nichts gewusst? Hat er bei den Vorbereitungsspielen nicht gesehen, dass seine Leute nicht fit sind?
Das Ausscheiden in der ersten Pokal-Runde war schon blamabel genug. In Der Bundesliga läuft es auch nicht rund. Wer hat eigentlich diese Mannschaft zusammengestellt, wer hat eingekauft? Warum spielt einer wie der Österreicher Christian Fuchs immer noch als Linksverteidiger bei S04? Der hat doch weder die Schnelligkeit noch die Technik für die Liga. Jeder Bauer(Pardon! Die Landwirte mögen mir verzeihen) würde ihn überlaufen. Wer hat Jens Keller zum Trainer der Bundesliga-Elf befördert und an ihm festgehalten? Wenn Heldt das alles nicht gewusst oder nicht gesehen hat, stellt sich die Frage, ob nicht er der Verantwortliche ist für die Misere in Gelsenkirchen?
An der Einstellung der Spieler scheint es darüber hinaus zu mangeln. Vor zwei Wochen wurden die Nationalspieler Höwedes und Draxler mit Bemerkungen zitiert, die Journalisten sollten doch mal nachschauen, auf welchem Platz der BVB steht. Das ist ein billiger Trost. Geht es nur darum, vor Dortmund zu stehen? Die Schwarz-Gelben haben in der Bundesliga viel Pech, aber auf europäischer Ebene sind sie Spitze, anders als Schalke, die einfach ein Fremdkörper in der Champions-League sind. Sie haben sich zwar qualifiziert, aber nicht die Klasse dort oben mitzuhalten. „Irrläufer“, titelte die „Süddeutsche Zeitung“ ihren Bericht über das enttäuschende Abschneiden der Königsblauen in Lissabon. „Wir sind fußballerisch nicht in der Lage, Druck auf den Gegner auszuüben“, klagte 04-Torjäger Huntelaar. Er stellte seiner Mannschaft damit ein Armutszeugnis aus. Mitten in der Saison, die für Schalke als ziemliche Pleite enden könnte. Was dann, Horst Heldt?