Der FC Bayern hätte bestimmt gerne eine 55 Jahre alte Bestmarke eingestellt, die Tottenham Hotspurs in der Saison 1960/61 aufgestellt hat, als der Verein die ersten elf Spiele der englischen Liga siegreich beenden konnte. Im elften Spiel bei Eintracht Frankfurt reichte es für die Bayern am Freitagabend aber nur zu einem 0:0-Unentschieden, was gleichzeitig die ersten beiden Punktverluste bedeutete. Trotz drückender Überlegenheit bei wieder einmal rund 75 % Ballbesitz gelangen nur zehn Torschüsse. Frankfurt hätte mit etwas Glück sogar gewinnen können, wenn z.B. die Torschusschance nach der Slapstick-Einlage von Torwart Neuer – „Kerze“ im eigenen Strafraum – nicht überhastet vergeben worden wäre. Die Analogie zum Spiel der Bayern bei Arsenal London wäre perfekt gewesen.
Wenig souverän, einfach nur lächerlich das anschließende allgemeine Klagelied der Bayern-Spieler über die äußerst defensive Spielweise der Frankfurter. Trainer Veh hat seine Frankfurter so spielen lassen wie man es tun muss, wenn man gegen die Bayern überhaupt eine Chance haben will: durch ein dichtes, sehr dichtes Abwehrnetz den Bayern den Raum für schnelle Konter und für noch so gut gemeintes Kurzpassspiel nehmen. Den Frankfurtern ist es als erste Mannschaft der Liga gelungen, dieses Konzept ohne Schwächen bis zum Ende des Spiels durchzuhalten. Erfreulich, dass Trainer Guardiola das wenig gut gemeinte Entgegenkommen der Frankfurter nicht beanstandet, sondern das mangelhafte Durchsetzungsvermögen, die unzureichende Kreativität seiner Spieler kritisiert hat. Arjen Robben hat angesichts der spielerischen Hilflosigkeit seiner Mannschaft noch kurz vor Schluss versucht, durch die von ihm so perfektionierte Schwalbentechnik, die schon oft genug zum Erfolg geführt hat, das Spielergebnis zu beeinflussen. Seine erste Schwalbe in der 15. Minute blieb noch ohne persönliche Bestrafung, für die zweite Schwalbe in der 85. Minute, die ja auch als Betrugsversuch eingeordnet werden kann, bekam er von dem guten Schiedsrichter Daniel Siebert verdientermaßen die Gelbe Karte gezeigt. Irritierend allein war die doch sehr lange Nachspielzeit von fünf Minuten.
Und damit sind wir bei den derzeitigen Schiedsrichterleistungen. Fehler können und werden auch bei den Schiris immer wieder passieren, wer möchte das bezweifeln. Im Moment, nein, von Saisonbeginn an häufen sich bei den Schiris allerdings die Fehlentscheidungen, die zudem noch zu oft direkten Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Unvergessen der skandalöse Strafstoß für die Bayern in ihrem Heimspiel gegen den FC Augsburg, am 4. Spieltag verhängt durch Schiri Kircher. Und an diesem Wochenende fand kaum ein Spiel statt, bei dem nicht gravierende, das Ergebnis letztlich beeinflussende Fehlentscheidungen getroffen wurden, z.B. in Wolfsburg, Köln, Augsburg und Schalke. Eigenartig ist, dass meistens die so genannten etablierten, also erfahreneren Schiedsrichter beteiligt sind, wie Gräfe, Perl, Fritz und Meyer. Häufigste Ursache ist die falsche Interpretation eines Handspiels. Schlimm allerdings auch der von Schiri Stegemann in der 59. Minute gegen Hamburg verhängte Elfmeter, als der Hannoveraner Kiyotake vom Hamburger Verteidiger überhaupt nicht berührt wurde und klar und eindeutig „einfädelte“.
Auffällig ist auch, dass die an sich unerlaubte Rudelbildung auf dem Platz überhaupt nicht mehr geahndet wird.