Der 3. Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga brachte keine überraschenden Ergebnisse, wenn man vom knappen Ingolstädter 1:0-Sieg in Augsburg absieht. Ingolstadt steht jetzt auf Platz 7; vor einem Jahr stand Paderborn zu diesem Zeitpunkt auf Platz 6. Allerdings kamen einige Resultate auf sehr merkwürdige Art und Weise zustande, wobei die Schiedsrichter jeweils eine unrühmliche Rolle spielten.
Im Freitagabend-Spiel zwischen Wolfsburg und Schalke waren die Wölfe haushoch überlegen. Die wenigen wirklichen Torchancen der Schalker wurden von Huntelaar kläglichst vergeben. Ob Wolfsburg allerdings den Weggang von De Bruyne wirklich verkraftet, muss abgewartet werden, Schalke war dafür kein Prüfstein. Und ob Draxler der geeignete Ersatz ist und die Wolfsburger Mannschaft weiterbringen kann, muss bezweifelt werden. Hoffentlich geht Draxler mit seinem Wechsel nach Wolfsburg nicht den gleichen, für ihn nachteiligen Weg wie Götze. Schalke, nicht überzeugend in der Abwehr, behäbig und durchsichtig im Aufbau ohne jegliche Überraschungsmomente, wird sich noch sehr verbessern müssen, um die Chance auf die Champions-League-Plätze wahren zu können. Der körperlich schwache, fast schon zierliche Sane konnte einem in vielen Situationen angesichts des robusten Zweikampfverhaltens der Wolfsburger richtig leidtun. Schiri Dr. Felix Brych, der immer dazu neigt, seine Entscheidungen wortreich zu kommentieren, hatte ein relativ leichtes Amt, was er dann auch ordentlich erledigte. Er ist übrigens einer der wenigen, wenn nicht der einzige Schiri, der beim Betreten des Spielfeldes zu Beginn den Ball selbst auf den Platz trägt. Warum überlässt er dieses nicht dem ihn begleitenden Jungen, der das nie vergessen wird?
Bayer Leverkusen verlor bei Bayern München 0:3 und hatte nicht den Hauch einer Chance. Die Qualität der Bayern mit dem wohl sichersten Passspiel der Bundesliga wurde wieder eindeutig unter Beweis gestellt. Arjen Robben lieferte seinerseits mit drei „glanzvollen“ Schauspieleinlagen den Beweis, dass er wieder ganz der alte ist. Schon nach 6 Minuten wird er nicht schlimm, aber immerhin am Fuß getroffen, hebt daraufhin spektakulär ab, geht zu Boden und schlägt vor „unerträglichem Schmerz“ mehrfach mit der Hand auf den Rasen. Als Gelb für den Gegenspieler Wendell erteilt und der Freistoß auszuführen ist, springt Robben wieder quicklebendig ohne jede Beeinträchtigung auf und spielt weiter. Die 2. Schwalbe, mehr ein Sturzflug von Robben konnte man in der 45. Minute „bewundern“. Da der Ball kurz vorher im Toraus war, wird Schiri Meyer einer Entscheidung enthoben. In der 46. Minute versucht es Robben mit einer spektakulären Schwalbe im Leverkusener Strafraum ein drittes Mal. Ohne Erfolg, aber warum ihm Schiri Meyer für diese Einlage kein Gelb zeigt, kann nur mit dem Heimvorteil von Robben vermutet werden.
Nervig, sogar unsportlich ist die immer öfter anzutreffende Verhaltensweise der Bayern, bei nahezu jeder Entscheidung des Schiris gegen die eigene Mannschaft mit vereinten Kräften auf den Schiri einzureden und sich zu beklagen. Nach dem Foulspiel des Leverkuseners Wendell, das zum Strafstoß führte, haben 6 -7 Bayernspieler auf Schiedsrichter Meyer eingeredet und Gelb gefordert. Der hat diesem Wunsch entsprochen und Wendell flog vom Platz, da es die 2. Gelbe war.
Über das mit einem berechtigten Strafstoß für Bayern geahndete Handspiel in der 71. Minute würde man kein Wort verlieren, wenn man damit nicht das im Ablauf völlig identische Handspiel des FC Köln in der 4. Minute der Verlängerung vergleicht. In München korrekte Ahndung des Schiris mit Strafstoß, was insofern auch leicht fiel, da es zugunsten der Heimmannschaft war. In Köln keine Reaktion von Schiri Aytekin, was wohl auch leicht fiel, da ein folgerichtiger Strafstoß zuungunsten des Heimvereins fällig gewesen wäre. Dieser Herr Aytekin hatte zuvor in der 79. Minute einen Foulelfmeter gegen die Gastmannschaft des HSV mit zusätzlichem Rot ausgesprochen und damit den HSV auf die Verliererstraße geschickt. Bestraft wurden Berührung und typisches „Einfädeln“ des Stürmers. Dieser Fehler von Aytekin wird nur noch übertroffen von der Meinung des für Sky tätigen Regel-Experten Gagelmann, der in der letzten Saison noch zusammen mit Aytekin in der Bundesliga gepfiffen hatte, als der die Schiri-Aktion als richtig beurteilte.
In der 38. Minute erhält Werder Bremen durch Schiedsrichter Zwayer einen so genannten Foulelfmeter zu gesprochen, wobei wieder einmal nicht ein Foul, sondern eine an sich harmlose Berührung bestraft wird, weil der so berührte Spieler anschließend spektakulär zu Boden ging.
Auch in Stuttgart musste der Stuttgarter Torwart Tyton nach wieder einem typischen „Einfädeln“ des gegnerischen Stürmers nach Entscheidung von Schiedsrichter Dankert mit Rot vom Platz; den anschließenden Strafstoß verwandelte Eintracht Frankfurt zum 1:3.
Die Schiedsrichter haben den guten Eindruck der beiden ersten Spieltage am dritten wieder zunichte gemacht.
Borussia Dortmund sollte sich durch den Platz an der Tabellenspitze nicht blenden lassen. In der 1. Halbzeit hatte die Mannshaft auf Grund der hervorragenden Abwehrarbeit von Hertha BSC kaum eine Chance aus dem Spiel heraus. Da musste schon eine Standardsituation her, um durch ein Kopfballtor von Hummels in Führung gehen zu können. Der konnte eine Flanke von rechts aus etwa zwei Meter Entfernung einköpfen. Man fragt sich, warum das der Berliner Torwart nicht verhindert hat. Dortmund kam nachher erst dann besser ins Spiel, als die Berliner die Abwehr lockern mussten. Kagawa, Reuss und Mkhitarian vergaben Riesenchancen. Auffällig, dass bei den Dortmundern der Ballbesitz und die Ballsicherheit höchste Priorität genießen. Das schnelle Umschalten zu Konteraktionen, das vor allem bei dichten Abwehrblöcken so wichtig ist, scheint etwas verloren gegangen zu sein, was wohl dem neuen Spielsystem geschuldet ist.