Die Distanzierung war schnell bei der Hand. Die AfD hatte es eilig, sich von ihrem Mitglied Kurt Hättach abzusetzen. Denn der AfD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat von Grimma und gleichzeitig Schatzmeister der Jungen Alternative Sachsen ist gestern festgenommen worden. Und das im Rahmen einer Razzia gegen eine rechte Terrororganisation, die „Sächsische Separatisten“. Der AfD-Vorsitzende Chrupalla meinte, die Berichte seien „vollkommen schockierend“. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, hätten solche Personen „weder in der JA noch in der AfD etwas zu suchen“.
Die Formulierungen kennen wir, Herr Chrupalla lässt auch diese Gelegenheit nicht aus, Zweifel an der Arbeit der Ermittlungsbehörden zu säen. Wie der Spiegel berichtet, ist nun ausgerechnet der 25-jährige Metallbauer aus Grimma derjenige, der zur Waffe gegriffen haben soll, als die Polizisten ihn festnehmen wollten. Ein Warnschuss wurde abgegeben, Hättach wurde am Unterkiefer verletzt und liegt nun im Krankenhaus. Kevin Richter, stellvertretendes Mitglied im Sozialausschuss der Stadt Grimma, soll ebenfalls zu den verhafteten Rechtsterroristen gehören. Und ein dritter mit AfD Agenda, Hans Georg P. soll für die AfD im Stadtbezirksbeirat Ost der Leipzig gesessen haben, alle beide wurden ebenfalls festgenommen und nach Karlsruhe gebracht.
Die Bundesanwaltschaft ist sich sicher, dass die Gruppe einen Umsturz plante „Wenn Staat und Gesellschaft zusammenbrechen, wollte die Gruppe mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen besetzen und ein am Nationalsozialismus ausgerichtete Staats- und Gesellschaftswesen errichten“. Unerwünschte Menschengruppen sollten durch ethnische Säuberungen beseitigt werden.
Mit der Aufdeckung der Sächsischen Separatisten und der Verbindung zur AfD wird einmal mehr deutlich, dass die AFD keine Abgrenzung zum nationalsozialistischen Gedankengut schafft -oder besser- schaffen will. Es soll niemand kommen und behaupten, man kenne die drei als lupenreine Demokraten. Die Akzeptanz antisemitischer, NS-verherrlichender Sprache, die Anleihen an NS-Gedankengut von Höcke und anderen AfDlern hat Methode. Der Verfassungsschutz wird auch in diesem Fall viele Erkenntnisse über die AfD und ihre Verstrickung mit rechtsextremen, sogar rechtsterroristischen Gruppen sammeln können.
https://www.grimma.de/portal/seiten/parlament-mitglieder-des-stadtrates-900000285-27290.html