Nach dem kriegerischen Überfall auf die Ukraine glühten alle möglichen diplomatischen Drähte, um das Desaster noch zu verhindern oder schnell zu beenden. Doch alle Bemühungen scheiterten: Sowohl der Präsident der Französischen Republik als auch Bundeskanzler Scholz reisten zu Putin nach Moskau. Politisch ließ er sie alle am langen Verhandlungstisch verhungern. Ihre wiederholten Telefonate aus Paris und Berlin blieben ebenfalls ohne ein positives Echo.
Viele Tote und kaputte Städte
Vielmehr feuerte der autistisch agierende Kremlherrscher seine Truppen an, mit verstärkter Feuerkraft Menschen in der Ukraine zu töten und Städte in Schutt und Asche zu legen. Das ukrainische Brudervolk zahlte bisher schon einen riesigen Blutzoll für Putins Expansionismus. Jeder kundige Thebaner muss inzwischen begreifen, dass er in seiner blinden Wut vor nichts mehr zurückschreckt und sogar mit dem Einsatz atomarer Waffen droht. Die Gefahren für die baltischen Staaten und Polen sind nicht zu unterschätzen. Dies Länder sind ebenfalls ein Dorn in Putins Auge. Seine Raketen schlugen bereits nur rund 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt ein.
Alle zivilisierten Staaten haben den machtgeilen Diktator im Kreml falsch eingeschätzt. Seine Verstöße gegen das Völkerrecht wurden etwa bei dem Überfall auf die Krim sowie auf Donezk und Luhansk nur recht schwach sanktioniert. Vielmehr setzten westliche Politiker auf Diplomatie, auf Verhandlungen im Normandie-Format und auf der Basis der Minsker-Vereinbarung. Mit geradezu naiver Blauäugigkeit wurde Putins Brutalität unterschätzt, mit der er nun auch einen 3. Weltkrieg wagen würde. Die schwache Opposition im russischen Reich ließ er niederknüppeln, verhaften und in unmenschliche Arbeitslager einsperren. Der inhumane Imperator folgt dem politischen Prinzip: Sie können mich alle hassen, sie müssen mich nur fürchten. Damit sollte er jedoch in Europa und in den USA auf Granit beißen und auf den härtesten Widerstand stoßen.
Die hässliche Fratze eines Mörders
Wladimir Putin hat sein Gesicht endgültig verloren. Er trägt die verbrecherische Fratze eines Mörders und stellt selbst Iwan den Schrecklichen in den Schatten. Diesem machtgeilen Tyrannen ist indessen nur mit den mächtigsten Maßnahmen zu begegnen und Einhalt zu bieten. Alle Putin-Versteher in der westlichen Welt sollten begreifen, dass es für diesen Kreml-Herrscher keine gesichtswahrende Lösung und keinen moderaten Ausweg geben darf. Denn er geriert sich als blindwütiger Mörder in der Ukraine und betrügt sein eigenes Volk in Russland.
Kappen aller Beziehungen
Die inzwischen von den USA, der EU und anderen Staaten beschlossenen Sanktionen gegen Putin, seine Oligarchen und sein Land sind richtig, aber keineswegs ausreichend. Solange für viele Politiker das Gas und Öl aus russischen Quellen immer noch eine höhere Wertigkeit als das Blut der Ukrainer einnimmt, fließen hohe Milliarden-Summen in Putins Kriegskasse. Der Kreml-Herrscher wird nur in die Knie gezwungen werden, wenn dieser Zustrom an Devisen ausbleiben wird. Putin und seine mafiotische Clique müssen von allen Beziehungen zum Westen radikal abgeschnitten werden. Nur diese Maßnahmen werden die russischen Machtgelüste austrocknen und die Chance für einen Machtwechsel an der Spitze der Russischen Föderation eröffnen.
Es mutet mehr als beschämend an, wenn auch hierzulande mehr über die möglichen Rückwirkungen von Sanktionen auf unseren wirtschaftlichen Wohlstand als über die bitteren Opfer der Ukraine diskutiert wird. Es kann durchaus sein, dass wir weitere Verteuerungen von Energie, Einbußen beim Wachstum und anderen Unannehmlichkeiten ertragen müssten. Es ist auch richtig, dass die Leidensfähigkeit der Russen viel größer ist als bei uns. Doch noch können wir mit begrenzten Einbußen Putin stoppen und damit Frieden und Freiheit für uns retten. Die Solidarität mit der Ukraine ist letztlich unser Beweis für einen entschlossenen Kampf für unsere Demokratie. Mit der Feigheit vor dem Feind aus dem Kreml würden wir ebenfalls schnell unser Gesicht verlieren.
Gut gebrüllt, Löwe.
Aber ganz so einfach ist es eben doch nicht. Die vermurkste Energiewende hat schon vor dem Einmarsch in die Ukraine einige Branchen an den Rand des Ruins gebracht. Sind Unternehmen einmal geschlossen, sind die Arbeitsplätze verloren. Also ist es durchaus sinnvoll zu prüfen, welche Sanktionen möglicherweise uns mehr als dem Verbrecher Putin schaden.