„Der Krieg zerreißt Russlands Kulturwelt. Immer mehr Künstlerinnen und Künstler wenden sich von Putin ab“, titelt das Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“. Die „Süddeutsche“ zitiert zudem die russische Kulturzeitschrift „spectate“, die von einem offenen Brief „Für den Frieden in der Ukraine“ berichtet, den mehr als 18 000 Künstlerinnen und Künstler unterstützen. Das Investigationsmagazin „Agents“ berichtet von weiteren aberhundert Dissidenten und mehr als 150 Mitarbeitern von 17 Medienorganisationen, die bereits das Land verlassen haben. Wer mit dem Begriff Krieg das meint, was in der Ukraine derzeit der Bombenkrieg anrichtet, kann mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Vor diesem Hintergrund ist bislang jeder Versuch gescheitert, den Kreml zum Einlenken zu bewegen und Putins Krieg einzuhegen und die ukrainischen Städte und die Menschen, die dort wohnen, vor den Bomben zu schützen. Täglich und jede Nacht, wenn Sirenen den Ton angeben, sterben unschuldige Kinder, Mütter, Großeltern, Brüder und Schwestern. Und da ich diesen Blog schreibe, reißt der Schatten auf, der eigene Erinnerungen verdunkelt, und ,Jahrzehnte zurückliegend, wieder belichtet, da ich selbst fünf Jahre alt, mit Mutter und begleitet von Großmutter und geliebter Schwester beschützt, von Danzig nach Rostock vor Hitlers Krieg fliehen musste.
Putins Krieg unterscheidet sich durch nichts in seiner Menschenfeindlichkeit und zerstörerischen Wut von denen, die heute in Deutschland ihm neonazistisch und autoritaristisch nahestehen, und die das Land erneut rechtsextrem vergiften wollen. Sie haben es schon bis in den Bundestag geschafft. Neben allem anderen, was derzeit unseren Widerstand braucht, gehört der Blick auf rechtsextreme Versucher jedenfalls dazu. Sie zurückzuweisen und ihnen „Nie Wieder“ Raum zu geben, bleibt uns mit und nach Putin erhalten. Putins Krieg, seine Bomben und Zerstörungen werden dem blauen Planeten weiter zusetzen und damit nicht weniger den Überlebenschancen der Menschheit auf ihm.
Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 146-1985-021-09 / Unknown authorUnknown author / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons