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Ohne Gerd Müller wäre der FC Bayern noch in einer Holzhütte – Der Historiker Hans Woller schreibt über den Bomber der Nation

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
13. April 2020
Gerd Müller

Die Karriere des Fußballspielers Gerd Müller ist lange vorbei. In den 60er und 70er Jahren war er der „Bomber der Nation“. Nie schoss ein Fußballer mehr Tore als er. In 14 Bundesligajahren traf er 365 mal ins Schwarze. Mittelstürmer war er, kam aus der Provinz Nördlingen in die bayerische Metropole und bildete mit Sepp Maier, dem Torwart, und Franz Beckenbauer, dem Libero, die Achse des Klubs. Mit dem Franz spielte der Gerd Müller Doppelpaß auf Doppelpaß, drehte sich blitzschnell an seinen Gegnern vorbei und haute den Ball ins Tor oder „müllerte“ den Ball ins Netz, wie die Boulevard-Presse schrieb. Europa-Meister wurde er, Weltmeister, gewann mit dem FC Bayern Titel um Titel, wurde sieben Mal Torschützenkönig. Dann ging er nach Amerika, verfiel dem Alkohol, die Bayern fingen ihn auf, bezahlten die Entziehungskur, gaben ihm einen Trainerjob. Seit ein paar Jahren ist er dement und lebt in einem Pflegeheim.

Ja gut, das ist alles bekannt. Jeder Fußballfan, ob er die Bayern mag oder nicht, kennt diese Geschichte mit Müller. Ich habe den Gerd Müller auch noch spielen gesehen, habe mit Studienkollegen in den 60er Jahren an der Grünwalderstraße zugeschaut, wenn die Bayern trainierten. Damals waren sie die Nummer zwei in München, 1860 war deutscher Meister geworden mit dem Trainer Max Merkel. Aber dann kamen die Bayern und stürmten an die Spitze. Die 60er sind später abgestiegen, sie sehen die Bayern nur noch durch ein  Fernglas.

Das Buch über Gerd Müller ist mir von einem Freeund empfohlen worden, einem Bayern-Fan. „Das musst Du lesen“, meinte er. Warum? Ich kenne doch diese Geschichten um Tore und Werbung, Alkohol. Warum schreibt ein Historiker wie Hans Woller eine Biografie über „Gerd Müller oder Wie das große Geld in den Fußball kam“?Nein, dieses lesenswerte Buch ist keine Geschichte über die Torfabrik Gerd Müller, auch nicht die des FC Hollywood. Das mit den Toren beschreibt er auch. Hans Woller, der bekannt geworden ist durch Bücher über Mussolini und Italien, hat recherchiert, wie das ein Historiker macht. Mit kritischer Distanz hat er sich alles angeschaut, angelesen, hat das Umfeld um Müller befragt. Herausgekommen ist etwas, was mir nicht bekannt war. Er selber hat eingeräumt, er habe eine Sozialgeschichte eines Fußballspielers scheiben wollen im Übergang vom Amateur- zum Profifußball.  Das ist ihm gelungen. Aber Woller legt in seinem Buch auch offen, wie der FC Bayern mit allen auch nicht legalen Tricks versuchte, seine viel zu teure Mannschaft zu bezahlen. Sie machten Spiele um Spiele in aller Welt, Freundschaftsspiele, deren Erlöse mit Wissen des bayerischen Finanzministers an der Steuer vorbei den Spielern zuflossen. Sie wurden ihnen vom damaligen Manager Robert Schwan in Briefumschlägen zugesteckt, keiner wusste, was der andere bekam. Es waren Schwarzgelder, Tausende und Abertausende von DM.

Dickicht eines Amigo-Systems

Der Leser liest über ein Dickicht eines Amigo-Systems, an dem die führenden CSU-Leute aktiv beteiligt sind. Woller muss gut recherchiert und erstklassige Beweise haben, sonst hätte man ihn verklagt. Strauß und Co wollten unbedingt die Achse Maier, Müller Beckenbauer in München halten und taten dafür einiges, es war sozusagen ein Anliegen der CSU-geführten Landesregierung, die Spieler des FC Bayern zu fördern und im Gegenzug erwarteten die  CSU-Granden, dass die Bayern-Spieler für Zwecke der CSU zur Verfügung standen, gerade auch vor Wahlen. Beckenbauer ließ erklären, dass er den SPD-Chef und Bundeskanzler Willy Brandt für ein nationales Unglück halte. Wer eigentlich war Beckenbauer außerhalb des Spielfeldes?

Der Autor streift auch den Fußball-Skandal der 70er Jahre, in den Bielefeld, Offenbach, Schalke und andere verstrickt waren, ein Bestechungsskandal, bei dem Gelder gezahlt wurden, damit jemand gewinnt oder absichtlich verliert. Es habe Hinweise gegeben um den  FC Bayern, aber keine Ermittlungen. Da möchte man gern wissen, wer da die Hand drauf gehalten, wer verhindert hat. Vorbei, lange vorbei. Spieler wurden fit gespritzt, heute würde einiges, was man ihnen verabreichte, als Doping gelten. 

Müller ist mir stets als fairer Spieler vorgekommen, der er auch war, wenngleich er hin und wieder ausgerastet ist, wie auch Hans Woller beschreibt. Denn seine Gegner waren nicht gerade zimperlich, wenn es darum ging, den Müller am Toreschießen zu hindern. Oft hatten sie das Nachsehen. Der Leser erfährt, wie Müller darunter leidet, dass ihm der Franz Beckenbauer den Rang abläuft- vor allem auf dem gesellschaftlichen Parkett ist Beckenbauer eher tänzelnd unterwegs, während der Gerd Müller diese Welt nicht kennt und dort auch fremd bleibt. Aber derselbe Beckenbauer, auf den er neidisch ist, hilft ihm später, als er abstürzt. Er hilft ihm wie auch Uli Hoeness zur Stelle ist und auch Paul Breitner, mit denen er als Spieler nie so zu Recht kam. 

Hans Woller beschreibt den Fußballer und Menschen Gerd Müller, man spürt, dass er ihn mag, wie er mitfühlt, wenn der Mann aus kleinen Verhältnissen in der großen Welt seine Schwierigkeiten hat. Behutsam geht er vor, taktvoll. Manches kann man sich heute gar nicht vorstellen, heute, da der FC Bayern eine volle Kasse hat, sich quasi jeden Spieler der Welt kaufen könnte. Das Festgeldkonto ist gut gefüllt, damals stand man schon mal kurz vor der Pleite.   Die Fundamente für einen der erfolgreichsten und reichsten Klubs in Europa wurden damals gelegt, auch von Gerd Müller, der die Bayern an die Spitze bombte, oder müllerte, wie es hieß. Es ist schon was dran, was Franz Beckenbauer zur Rolle Gerd Müllers und seiner Bedeutung für die Bayern gesagt hat. Die Spieler des FC Bayern müssten sich noch immer in einer Holzhütte umziehen, wenn der Gerd nicht gewesen wäre.

Hans Woller: Gerd Müller oder Wie das große Geld in den Fußball kam. C.H.Beck. München 2020. 351 Seiten. 22.95 Euro.

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Tags: Amigo-SystemCSUFC BayernFranz Josef StraußFußballgeschichteGerd MüllerSchwarzgeld im Fußball
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