Die Mehrheit der Deutschen vertraut den seit vielen Jahrzehnten etablierten Medien. Das hat eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Medienverbands der freien Presse (MVFP) ergeben.
ARD und ZDF in Front
Rund 77 % der Befragten gaben an, dass sie das öffentlich-rechtliche Fernsehen für vertrauenswürdig halten. Danach folgten regionale Tageszeitungen mit 65 % und fast gleich auf mit 64 % die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender. Die überregionale Presse schneidet mit 57 % durchaus noch gut ab.
Die Medien sind in den letzten Jahren sehr stark von den rechtsradikalen Parteien angegriffen worden. Kameraleute und andere Medienvertreter wurden auf Kundgebungen und anderen Veranstaltungen tätlich angegriffen. Auf den AfD-Wahlabenden wurden Journalisten gar nicht zugelassen.
Unterschiede in West und Ost
Vor allem sind Soziale Medien wenig glaubwürdig: Lediglich 12 % halten sie für zuverlässig. Doch gibt es große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. In den Neuen Bundesländern liegt das Vertrauen im Schnitt um mindestens 10 % niedriger als im Westen. Sehr niedrig ist es mit dem Vertrauen in die Künstliche Intelligenz (KI): Über 40 % der Konsumenten halten Texte für glaubwürdig, wenn diese von einem Journalisten erstellt worden sind; nur 5 % würden dem KI-Text vertrauen.
Immer noch Spaltung als Großthema
Die Themen, die die Gesellschaft heute interessieren, sind sehr unterschiedlich: 73 % fühlen sich von der Spaltung berührt, 40 % von der aktuellen Entwicklung bedroht. Als Spaltungsthemen geben die Befragten an: Zuwanderung ( 88 % ), Islam ( 82 % ), AfD ( 81 % ), Umgang mit Israel ( 74 % ), Russland ( 71 % ), Bürgergeld und Ukraine ( je 66 % ).
Allerdings werden die etablierten Medien gerade in der jüngeren Generation – von 15 bis 30 Jahren – immer weniger genutzt. Bei TV-Nachrichten gibt es immer weniger Zeiten für die ‚News‘. Die Tageszeitungen werden von Jüngeren kaum gelesen. Vielfach ist die kostenlose Zustellung der Werbe-Zeitungen der Ersatz – vor allem für die Neuigkeiten aus dem engen Umkreis, aber eben auch für Hinweise auf Veranstaltungen und Lokalnachrichten.