In der letzten Woche habe ich Umfragezahlen über die politische Stimmung in NRW der „Süddeutschen Zeitung“ entnommen, die in einer Geschichte des Düsseldorfer Korrespondenten des Blattes über Armin Laschet -Titel: „Sturm auf dem Sonnendeck“- standen, Zahlen, die nicht nur mich überraschten und die ich in keiner anderen Umfrage finden konnte. Demnach hätte die CDU mit 36 Prozent der Stimmen die regierende SPD mit nur noch 25 Prozent klar abgehängt. Diese Zahlen-ohne Angabe der Umfrage-Quelle und von mir leider nicht überprüft- wurden am Sonntag durch die WDR-Sendung Westpol indirekt korrigiert. Demnach liegt die SPD in NRW mit 36 Prozent der Stimmen knapp vor der CDU mit 35 Prozent, dabei konnte die SPD ihren Wert um ein Prozent verbessern, während die Christdemokraten um eben diesen Wert verloren.
Die Grünen erreichen unverändert zehn Prozent, die Liberalen verbessern sich auf sechs Prozent, die Linke verharrt bei fünf Prozent, andere Parteien wie AfD (vier Prozent) und Piraten (ein Prozent) würden den Sprung in den Landtag nicht schaffen.
Die Westpol-Angaben, basierend auf Umfragen des Meinungsforschungsinstituts infratest-dimag, dürften der Realität mehr entsprechen. Vergleicht man sie mit den Daten anderer Institute, wie zum Beispiel Forsa, liegt die SPD bei 35 Prozent, die CDU nur bei 32 Prozent, ermittelt Anfang Juni 2015.
Laschets Pannen kosten Beliebtheitswerte
Im Grunde sind also SPD und CDU fast gleichauf. Allerdings fallen zwei weitere Ergebnisse der Umfrage durch infratest-dimap für Westpol auf und sie dürften die CDU schmerzen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) rangiert in der Sympathie der Wähler an Rhein und Ruhr weit vor ihrem CDU-Herausforderer Armin Laschet. Kraft kommt auf 65 Prozent Zustimmung, drei Punkte mehr als vor einem halben Jahr, während Laschet um fünf Punkte auf 23 Prozent zurückfällt, er liegt damit sogar hinter dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner, der an Sympathie bei den Wähler gewonnen hat und mit dessen Arbeit immerhin 33 Prozent der Befragten zufrieden sind.
Bestätigt werden diese guten Werte für die Regierungschefin noch durch die Frage nach der Direktwahl des Ministerpräsidenten. Hier würden sich 64 Prozent für Frau Kraft, nur 28 Prozent für Laschet entscheiden. Ausschlaggebend dürften bei der Umfrage die Affären, oder besser Pannen, des CDU-Vorsitzenden gewesen sein.
Hinzu kommt eine wachsende Zufriedenheit mit der Arbeit der rot-grünen Landesregierung. Ende letzten Jahres waren nur 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit der Koalition einverstanden, jetzt sind es immerhin drei Prozentpunkte mehr.
Bis zur nächsten Landtagswahl sind es noch knapp zwei Jahre, in denen noch vieles passieren kann. Aber selbst eine konservative Zeitung wie die FAS, das Sonntagsblatt der FAZ, kommt „nach dem tölpelhaften Umgang mit seiner Noten-Affäre“ zu dem ernüchternden Fazit: Mit Laschet an der Spitze der CDU„kann sich Rot-Grün schon mal auf den nächsten Sieg einstellen.“
die systemparteien kann man wirklich nur noch wählen, wenn man ausschließlich die lügenpresse liest, und selbst das nur oberflächlich.