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Neben dem weißen Haus, das als braunes gefürchtet war – In München am 5. September

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
6. September 2024
NS-Dokumentationszentrum

„In dieser Stadt, an diesem Tag“, überschrieb die „Süddeutsche Zeitung“ ihre Seite-3-Geschichte über den 18jährigen Tatverdächtigen, der nach einem Schusswechsel in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München getötet wurde. Der Tatort liegt zugleich nur ein paar Meter entfernt vom NS-Dokumentationszentrum, ich war mehrfach dort, habe über Ausstellungen in diesem Gebäude berichtet. Nirgendwo in Deutschland wird die Geschichte der Nazi-Partei derart historisch und professionell dokumentiert, ihr Aufstieg mit dem Untergang des sogenannten 1000jährigen Reiches. Ein weißes Haus am braunen Platz, habe ich es beschrieben, weil dort bis 1945 die Parteizentrale der NSDAP war, die im Krieg zerstört wurde. Beim Tatverdächtigen handelt es sich um einen 18jährigen Österreicher wohl aus Bosnien, der zuvor wegen möglicher islamistischer Radikalisierung aufgefallen war. Er soll einen Anschlag auf das israelische Konsulat geplant haben.

Man erschrickt ob solcher Nachrichten, vor allem, wenn man den Ort kennt, er liegt ziemlich im Zentrum der bayerischen  Metropole. Der mutmaßliche Täter habe auf Polizisten geschossen und die haben das Feuer erwidert und ihn getötet. Den Polizisten ist wohl nichts passiert. Mitten am helllichten Tag, mitten in München, an einem sensiblen Ort. Denn das Konsulat und das NS-Doku-Zentrum liegen dicht beieinander. Das Dokuzentrum ist ein offenes Gebäude, man kommt leicht rein, ohne Kontrollen. Ich war zuletzt vor einem halben Jahr dort und habe mir die Ausstellung zum Ende des Krieges angeschaut, die Bilder des zerstörten München, die dem heutigen Zuschauer Schrecken einjagen. Ja, so sah es aus in der Stadt der Bewegung, wie die NS-Hochburg München damals hieß. Das entsprechende Schild wurde von den Amerikanern bei der Einnahme der Stadt konfisziert.

In dieser Stadt, an diesem Tag. Ja, da werden die schlimmen Erinnerungen an die Olympischen Spiele 1972 was, die als Spiele der Freude begannen, der Leichtigkeit und in tiefer Trauer und Bestürzung  endeten. Es war der 5. September 1972, also vor 52 Jahren, als das israelische Olympia-Team von palästinensischen Terroristen- Black September- im Olympischen Dort überfallen wurde. Zwei Sportler wurden sofort erschossen, weitere 9 sowie ein Münchner Polizist und fünf der Attentäter starben am Abend des Tages, als die Polizei die Geiseln befreien wollte. Am Ende waren 17 Menschen tot. Die Geiselbefreiung wurde später heftig kritisiert, die Polizei sei überfordert gewesen. Aber auch der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher(FDP) musste sich einiges anhören. Ich erinnere mich gut an die Berichterstattung, daran, wie zwischendurch der Eindruck vermittelt wurde, als seien die Geiseln befreit. Die Katastrophe folgte. Das alles war am ehemaligen Fliegerhorst Fürstenfeldbruck vor den Toren Münchens passiert. Hier sollte an diesem Donnerstag wie an jedem 5.Dezember eine Gedenkveranstaltung stattfinden. Zur Erinnerung: Wegen des Scheiterns der Geiselbefreiung wurde damals kurz nach dem Ereignis die GSG 9 gegründet. Eine Spezialtruppe des Bundesgrenzschutzes.

Eine mögliche Katastrophe ist verhindert worden, Dankschreiben des israelischen Staatspräsidenten Herzog an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bringen die Erleichterung zum Ausdruck, dass der Täter gestellt wurde, ehe Schlimmeres hätte anrichten können. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, lässt mit seiner Aussage erkennen, welcher Schock die Betroffenen ergriff. „Das, was wir wissen, lässt uns den Atem stocken.“

Die Polizei wird gelobt wegen ihres schnellen Eingreifens, was aber nicht heißt, dass solche Attentate zu verhindern wären. Das ist das Risiko einer offenen Gesellschaft. München OB Reiter dankte den Polizeikräften, die unter Einsatz ihres Lebens schnell und professionell gehandelt hätten.

Charlotte Knobloch, die große alte Dame und Präsidentin der Israelitischen Kulturgemeinde, Ehrenbürgerin Münchens und Überlebende der Shoah, wird mit den Worten zitiert: „Der Schock sitzt tief, dass es mitten in München zu einem solchen Schusswechsel kommen konnte, noch dazu in direkter Nähe des israelischen Generalkonsuls und  am Gedenkdatum 5. September.“ Die Lage ist angespannt, die Stimmung zwischen nervös und ängstlich, weil seit dem 7. Oktober, dem Überfall der Hamas auf Israel, der Tötung vieler Menschen, der Geiselnahme, und der Bombardierung des Gaza-Streifens durch Israels Armee mit Tausenden von Opfern, es auch in München immer wieder israelfeindliche Attacken gibt. Charlotte Knobloch, die bei Spaziergängen stets von Sicherheitsleuten begleitet wird, formuliert deshalb den Auftrag an die politisch Verantwortlichen: „Gewalttätiger Extremismus muss wieder aus dem öffentlichen Raum zurückgedrängt werden, alles andere wäre das Ende unserer offenen Gesellschaft.“

„München hat heute kurz den Atem angehalten“, sagt ein sichtlich angegriffener und erleichterter Markus Söder. Der bayerische Ministerpräsident versucht später mit markigen Worten die Sicherheit in Bayern zu betonen, dabei wissen doch alle, es gibt keine Garantie. Weder in dieser Stadt noch an einem anderen Tag.

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