„Das Licht bleibt heute aus“, verkündet die Rheinenergie am Montag auf ihrem Twitteraccount. Die klare Botschaft an die „Pegida“- Veranstalter in Köln: Wer Fremdenhass predigt und für Intoleranz protestiert, wird dafür in Köln keine erleuchtete Bühne finden. Wie Domprobst Norbert Feldhoff, nutzte auch die Rhein Energie die Gelegenheit sich klar zu positionieren und von „Pegida“ abzugrenzen. Ab 18:30 Uhr standen die etwa 250 „Pegida“-Anhänger im Dunkeln, nachdem Dompropstei und Energieversorger die Dom- Brücken- und Altstadtbeleuchtung ausschalteten. „Die Hohe Domkirche möchte keine Kulisse für diese Demonstration bieten“, lässt Feldhoff zuvor in einer Pressemitteilung verlauten.
Stadtwerke können Zeichen setzen
Die Kölner Aktion „Licht aus für Rassisten“ folgt damit dem Beispiel Dresdens, wo die Semperoper während den „Pegida“-Aufläufen dunkel blieb und auch die VW Manufaktur am Montagabend ihre Lampen ausschaltete. Auf Facebook werden derzeit weitere „Licht-aus“-Aktionen geplant. Hannover, Oberberg und Düsseldorf planen, die jeweiligen Veranstaltungsorte in ihrer Stadt zu verdunkeln. Kontakt zu den wichtigsten Gebäuden der Stadt wurde bereits aufgenommen, damit die Beleuchtung auch wirklich ausgeschaltet wird.
Sowie die Rhein-Energie, könnten sich in Düsseldorf ebenfalls die Stadtwerke Düsseldorf oder E.ON an der Aktion beteiligen. Vor allem die Stadtwerke haben durch ihre Rolle als Energiegrundversorger eine öffentliche Aufgabe wahrzunehmen, die eine Vorbildrolle nicht von der Hand weisen kann. Als kommunale Einrichtung fällt den Unternehmen zwangsläufig eine soziale Verantwortung zu. Es wäre falsche Zurückhaltung, jetzt kein Zeichen für demokratische Grundwerte wie Toleranz und Offenheit zu setzen.
Durch die Aktion „Licht aus für Rassisten“ werden sich weitere Stadtwerke und Energieversorger dieser Positionierung nur schwerlich entziehen können. Wer an der Quelle sitzt, kann den Ausschalter auch betätigen, findet Uwe Pöhls vom Energieverbraucherportal. Die Stadtwerke sind im klaren Heimvorteil. Nach den Misserfolgen in Bonn und Köln kündigten die „Pegida“-Veranstalter jetzt an, zukünftig nur noch in Düsseldorf demonstrieren zu wollen.
Das Signal einer verdunkelten Düsseldorfer Altstadt am kommenden Montag wäre unmissverständlich und gleichzeitig friedlich. Trotzdem wird rechtem Gedankengut öffentlich kei n Raum geboten, die möglichen Bühnen der Organisatoren blieben somit im Dunkeln.
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