Es ist ja nicht so, daß ich jetzt so elitär sein will, Menschen, die sich Helene Silbereisen u.a. mit Genuß ansehen, die Kultur absprechen will. Bei uns war es auch so, daß sich die Familie am Samstagabend bei Salzstangen und Silberzwiebeln und Gürkchen rund um den Fernseher zu Kuli oder Frankenfeld (später dann noch zum Wum Thöle) versammelte.
Das war Entspannung.Es ist aber dieser schleichende Prozess, alles, aber auch alles, was nur den Anschein erweckt, Menschen etwas zu fordern (und damit auch fördern), einer Quote geopfert wird, die diejenigen, die sich heute nur noch im Netz tummeln, gar nicht erreicht, der den Grad der Verdummung steigen lässt.
Wenn Gallionsfiguren unter den Kultursendungen des Öffentlich Rechtlichen Radios dahingehend beschnitten werden, daß der übrig gebliebene Hörer nur noch vier mal täglich das Andante aus „Elvira Madigan“ oder den ersten Satz der Mondscheinsonate zu Ohr bekommt und damit bewiesen werden soll, daß wir die Klassik nicht vergessen, dann:Gute Nacht.
Der RBB ist hier Vorreiter, der WDR folgt.Aus einem Arbeitspapier – aktuell – des RBB:“Vollständigkeit in der Klassik killt jedes Vergnügen.Unser Publikum prüft uns nicht, ob wir kulturbeflissen alles richtig machen.Und die drei Studienräte, die es dennoch tun, halten wir aus.Denn jede Kompetenz hat Lücken.“Obwohl ich kein Studienrat bin, sage ich traurig noch einmal:Gute Nacht!
Bildquelle: Pixabay, Bild von Pezibear, Pixabay License