Der Bundeskanzler nimmt es mit Quoten genau. Olaf Scholz hat darauf geachtet, dass die Frauen in seinem Kabinett ebenso viele Positionen wie Männer besetzen. Jedenfalls hatte er das vor der Kabinettsbildung fest vor. So war Christine Lambrecht im Dezember 2021 zur Ministerin für Verteidigung berufen worden. Doch sie hatte wenig Fortune. Ihr Angebot von einigen Gefechtshelmen für die Ukraine war wohl einer der Auslöser, die Dame aus dem Ministerium zu entlassen.
Boris statt Christine
Es fiel dem Kanzler sehr schwer, einen Mann auf den Stuhl des Verteidigungsministeriums zu setzen. Die Parität wurde durchbrochen. Die Quote ließ sich nicht einhalten. Boris Pistorius war für Scholz ein echter Volltreffer. Seit dem 19.1.2023 steht er an der Spitze unseres Verteidigungsministeriums. Die Nation ist erleichtert. Denn in wichtigen Fragen macht der Mann eine hervorragende Figur. Das gilt gerade mit dem Blick auf die Ukraine, unsere NATO-Verpflichtungen und auf unsere Bundeswehr in unserer Gesellschaft.
Quote gilt nicht immer!
Scholz musste handeln und hat seinen Quoten-Vorwurf mit Pistorius beiseite gelegt. Gerade jüngst hat er den Nutzen verbindlicher Quoten sehr betont. Denn nur eine einzige Vorsitzende der 40 großen Unternehmen in Deutschland klingt nach Meinung des Kanzlers wie Lotterie oder wie ein schlechter Witz. Doch das ist in Deutschland die Realität, die geändert werden muss. Eine viel größere Gruppe von Unternehmen sollte Mindestziele für ihre Führungskräfte festgelegt haben. Denn mehr als 50 % der Firmen gaben eine Null für die Vorstandsebene an. Gerade deshalb fordert Scholz Quoten mit dem Hinweis: „Er braucht Quoten. Und wo verbindliche Quoten gelten, da wirken sie auch“, so der Kanzler. Wo die Bundesregierung ihrerseits ihre selbst gesteckten Ziele einhalten werde, sagte er diese auch zu – leider nicht mehr für das Verteidigungsministerium oder auch letztlich Gott sei Dank!