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Fritz Bauer- Demokrat und Patriot

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
25. Februar 2016
Fritz Bauer

„Die Akte General“ war der dritte Film über den Auschwitz-Ankläger Fritz Bauer innerhalb weniger Monate, der gerade in der ARD ausgestrahlt wurde. Und der Film brachte dem Zuschauer die Persönlichkeit Bauers näher, er zeigte ihm die Motive auf, die ihn dazu führten, nahezu gegen fast alle Widerstände dieser teils noch braun durchwirkten Gesellschaft den Spiegel der Vergangenheit vorzuhalten. Ja, so war es, von der Nazi-Zeit und den Verbrechen wollten viele, allzu viele Deutsche nach dem Krieg nichts wissen. Die Dinge wurden verdrängt, Täter wurden schnell zu armen Mitläufern herabgestuft, fehlte nur noch das Mitleid. Fritz Bauer war der Mann, der als Generalstaatsanwalt von Hessen sich nicht blenden und sich von seinem Kampf um Recht und Gerechtigkeit nicht abbringen ließ.

Angefeindet in der Gesellschaft

„Auschwitz beginnt nicht erst mit den Toten von Auschwitz und Birkenau. Die Leute mussten hingebracht werden, das sind also viele, viele Täter.“ So hat es Fritz Bauer erklärt, der deutsche Jude und Sozialdemokrat, der selbst der Verfolgung durch die Nazis nur knapp entkam. Bauer wurde angefeindet in der Gesellschaft, die vergessen, die verdrängen wollte. Gegen diesen Zeitgeist setzte er sich zur Wehr und durchbrach die Mauer des Schweigens und klagte an. Der Umgang der Deutschen mit ihrer braunen Geschichte wurde erst durch Bauers hartnäckiges Vorgehen aufgezeigt. Es war Fritz Bauer, der die Auschwitz-Prozesse auf den Weg brachte.

Es war nicht einfach für den Generalstaatsanwalt Bauer, seine Aufklärungsarbeit gegen diese braunen Seilschaften durchzusetzen. „Wenn ich mein Dienstzimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland“, hat er gesagt. Falsch war das nicht, denn am liebsten hätten ihn seine Gegner, die teils seine Feinde waren, nicht nur kaltgestellt und aus dem Amt gedrängt. Er wurde bedroht, telefonisch erhielt er entsprechende Morddrohungen. So war die Zeit. Dass Adenauers Kanzleramtschef Globke ein alter Nazi war, ist bekannt gewesen. Globke hat die Nürnberger Rassegesetze kommentiert und zwar im Sinne von Goebbels und Hitler und Co. Ob es die Auseinandersetzungen im Kabinett des ersten Kanzlers Konrad Adenauer in dem Sinne gab, wie es der Film zeigte, steht dahin. Es spielt auch nur eine untergeordnete Rolle, ob der damals mächtige Wirtschaftsminister Ludwig Erhard sich mit Adenauer wegen Globkes Vergangenheit angelegt hat, ob man Sorgen hatte, dass der in Israel auf den Prozess wartende Eichmann aufpacken würde und weitere Deutsche und wohl auch namhafte Politiker wegen ihrer Nazi-Vergangenheit beschuldigen würde, darf angenommen werden.

Eichmann-Prozess in Israel

Es war Fritz Bauer, der schon 1957 den Israelis einen Tipp gab, dass Eichmann sich in Argentinien versteckt halte, jener Eichmann, der als Organisator des Holocaust galt und der aufgrund von Bauers Informationen schließlich in Argentinien vom israelischen Geheimdienst Mossad nach Jerusalem entführt wurde, wo man ihm den Prozess machte. Eichmann wurde gehängt. Aufschlussreich Bauers Bemerkung auf den Einwand, man hätte doch einen Auslieferungsantrag wg. Eichmann stellen und ihn in der Bundesrepublik vor Gericht bringen könnend: Dann hätte er vielleicht Freispruch bekommen.

„Wir können sie nicht davon kommen lassen“, so lautete einer der Sätze, die Bauers Beharrungsvermögen im Kampf gegen die alten Nazis zeigen, die oft genug in ihren Ämtern geblieben waren und in der Bundesrepublik ihre Karriere fortsetzen konnten, als wäre nichts gewesen. Man kann das nachlesen in einem Buch, das längst ein Klassiker geworden ist. Prof. Ingo Müller, ein namhafter Jurist, hat es verfasst. Titel: „Furchtbare Juristen. Die unbewältigte Vergangenheit der deutschen Justiz“. Auch dagegen musste Bauer ankämpfen.

Er war ein mutiger Held dieser Zeit. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Vosskuhle, hat es so gesagt: „Der Demokrat und Patriot Fritz Bauer hat an der deutschen Geschichte mitgeschrieben und sie zum Guten beeinflusst.“ Man könnte hinzufügen, dass er der Justiz ein Stück jener Ehre verlieh, die sie selbst verloren hatte. Gerade heute in Zeiten von Pegida und AfD, da gegen Ausländer polemisiert wird, da ihre Heime angezündet werden, da in der Flüchtlingskrise die politische Debatte zu verrohen droht, da es wüste Beschimpfungen gibt, da Bürgermeister aufgrund von Morddrohungen ihre Ämter niederlegen, darf man an den Mutbürger Fritz Bauer erinnern, der Zivilcourage gezeigt hat. Ein Vorbild für viele, weil er in einer von Altnazis durchsetzten Epoche deutscher Politik sich nicht beirren ließ.

Bildquelle: Wikipedia, University of Heidelberg, Germany

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Tags: Auschwirt-ProzeßAuschwitzEichmannFritz BauerHolocaustNationalsozialismusVergangenheitsbewältigung
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