Es ist eine kleine Adventsaktion der Katholischen Pfarrei St. Laurentius in Ahrweiler, aber sie fällt dem Besucher der schönen Kirche mitten in diesem malerischen kleinen Ort im Ahrtal auf, er stolpert fast darüber, wenn er den Mittelgang des Gotteshauses betritt und auf den Altar schaut. Da liegen ein paar weiße Bausteine neben- und übereinander. Sie symbolisieren eine Mauer, man liest darauf in krakeliger Schrift: „Grenzen dicht“, „Unser Volk“, „Deutschland den Deutschen“. Es ist ironisch gemeint, die Kirche will mit ihrer Aktion für den Frieden mit den Völkern werben, für offene Grenzen, weil Mauern den Horizont versperren, für Toleranz, für ein Miteinander mit den Flüchtlingen. Pfarrer Jörg Meyrer hat deshalb, damit keine Missverständnisse aufkommen, auf einem weißen Papier, das neben den Steinen hängt, klarstellen lassen: „Die Mauer ist ein Symbol für die Mauern in unseren Köpfen und zwischen Menschen. Die Parolen sind gegoogelt. Sie entsprechen nicht unserem Gedankengut“. Auch Ahrweiler hat Flüchtlinge aufgenommen, im Haus des Pfarrers leben seit einiger Zeit Kurden aus Syrien, diesem geschundenen Land, wo kaum noch ein Stein auf dem anderen steht, wie der Besucher der Kirche auf einem weiteren Bild erkennen kann: da ist einmal der Kölner Dom auszumachen, oder genauer das, was von ihm 1945 bei Ende des Zweiten Weltkrieges stehengeblieben war. Ein Mahnmal, ein Zeugnis des Rassenwahns und des deutschen Nationalismus, der die Juden erst ausgrenzte, ehe sie in Auschwitz ermordet wurden. Daneben sieht man die Trümmer und den Schutt von Aleppo. Pfarrer Meyer betont dazu: „Es soll kein Vergleich sein, sondern mehr ein Hinweis darauf, dass der Krieg in Syrien uns angeht, weil Krieg zerstört, damals in Deutschland, heute in Syrien. Und: Wir sind da wieder herausgekommen, mit Hilfe vieler Menschen aus vielen Teilen der Welt.“ Eine Hoffnung für die Menschen in Aleppo.