Das war schon ein starkes Stück, aber zugleich ein inhaltlich schwacher Kommentar. Am Samstagabend spät in den ARD-„Tagesthemen“ durfte Armin Ghassim einen Kommentar sprechen, dem er die Posts seiner palästinensischen Freunde und die Parolen anti-israelischer, also anti-jüdischer Demonstranten zu Grunde legen konnte.
Kein Wort darüber, dass die Hamas-Schlächter das ganze mörderische Desaster angezettelt haben. Kein Wort darüber, dass die geistigen Wegbereiter des Hamas-Terrorismus das Land Israel und das jüdische Volk vernichten wollen. Lediglich ein Lippenbekenntnis dazu, dass „Judenfeindlichkeit“ keinen Platz in Deutschland haben dürfe. Wortgeklingel, um von der wahren Botschaft des Kommentars abzulenken.
Ghassims wahre Botschaft war die, dass man Verständnis für die Haltung der Palästinenser und deren Anhänger haben müsse.
Und dann kamen Fake-Aussagen: es dürfe keinen „pauschalen Verbote“ von Demonstrationen und keine „pauschale Unterdrückung“ von Meinungen geben. Das Wort „pauschal“ ist ein Schlüsselwort seines Kommentars. Dabei – und das müsste Ghassim als NDR-Journalist wissen – gibt es keine “pauschalen“ Maßnahmen gegen Demonstrationen und gegen Meinungen, lediglich nach Einzelfallprüfung Verbote unter strengen gesetzlichen Vorgaben. Und – leider – gibt es immer wieder auch Urteile von Verwaltungsgerichten, die Demonstrationen auch dann erlauben, wenn auf ihnen vorhersehbar zur Tötung von jüdischen Menschen und zur Zerstörung des Staates Israel aufgerufen wird.
Ghassim will sich sein palästinenserfreundliches Weltbild offenbar nicht durch Fakten zerstören lassen. Recherche hat Ruh.
Der geneigte Gebührenzahler fragt sich voller Verzweiflung, wie es ein solcher Kommentar in die „Tagesthemen“ schaffen konnte, eines der Flaggschiffe des ( gebührenfinanzierten ) öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Es ist bekannt, dass die Kommentare der „Tagesthemen“ in einer nachmittäglichen Runde aller Chefredakteure der ARD-Anstalten vergeben werden und nicht durch die Chefs der „Tagesschau“ oder „Tagesthemen“.
Kritische Anfragen sind daher vor allem an den NDR zu richten, der sich diesen Kommentar “gegriffen“ hat und seinen Mitarbeiter Ghassim damit betraute, den Kommentar zu schreiben und zu sprechen. Gibt es im NDR keinen Faktencheck und kein kritisches „Gegenlesen“ eines Kommentars?
Ghassim ist 1989 in Frankfurt geboren und in Düsseldorf aufgewachsen. Er ist in Deutschland sozialisiert worden, und er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Doch die deutsche Geschichte hat ihn offenbar nicht so interessiert, dass er aus ihr Lehren gezogen hätte.
Sein Name ist übrigens auch auf transfermarkt.de für den Fußball zu finden, wo sein Karriereende als Verteidiger im Mittelfeld vermeldet wird. Vielleicht schaut er sich einfach mal auf einem beliebigen Transfermarkt um. Muss ja nicht beim Fußball sein. Aber bitte auch nicht länger im Journalismus.