Die Bild am Sonntag war für den FDP Generalsekretär das geeignete Medium zur Verkündung der aus der Not der Umfragen geborenen alternativen Realität seiner Partei: FDP wird bei der nächsten Bundestagswahl zweistellig, die Union ist der natürliche Koalitionspartner, SPD und Grünen müssen bei jeder Gelegenheit Grundlagen der Marktwirtschaft neu erklärt werden.
Meine jugendliche Enkelin würde jetzt wohl sagen, ist der so dumm oder nimmt der Unterricht? Man muss wohl wirklich in einer anderen Welt leben, um zu solchen Aussagen wie FDP Generalsekretär Djir-Sarai zu kommen. Allerdings stellt sich augenblicklich dabei die Frage, ob dies allein seine Meinung oder die der gesamten Führungsriege der 4 Prozent Partei ist. Wer schon mal tiefere Blicke in politische Abläufe geworfen hat, weiss, Zufall oder Lust zur Selbstdarstellung haben bei diesen Feststellungen keine Rolle gespielt: Der Generalsekretär hat im Auftrag schwadroniert. Wer jetzt noch glaubt, diese Koalition könnte sich über die gesamte Legislaturperiode schleppen, muss ein unverbesserlicher Optimist sein. Es ist absolut keine politische Ereignis Konstellation am Horizont erkennbar, die den Parteien der Ampel bei den Europawahlen und vor allem den Landtagswahlen im Herbst zu Höhensprüngen verhelfen könnte. Für diese Tendenz des vorgezeichneten Misserfolgs sorgt die FDP. Christian Lindner ist Taktgeber und Anführer im „Zug der Lemminge“. Ob Friedrich Merz sich wohl über das Koalitionsangebot der Partei der „verwirrten Seelen“ gefreut hat?