„Sie ‘vertrauen mir’ …dumme Idioten.“ So redete Mark Zuckerberg, Chef von Facebook, im Jahr 2004. [1]
Als Zuckerberg diese Woche vor dem US-Kongress über die Einflussnahme auf die Wahlen aussagte, da hat er freundlichere Worte gefunden. Seine Einstellung jedoch ist offensichtlich immer noch dieselbe.
Er wurde befragt, auf welche Weise Facebook daran beteiligt war, den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl und vom Brexit zu beeinflussen. Er sollte erklären, wie sehr er Datenschutz missachtet. Seine Antworten wirkten bisweilen perfekt einstudiert und oberflächlich, manchmal gar herablassend.[2]
Wir sind darüber erschrocken, wie Facebook mit unseren persönlichen Daten umgeht. Aber unser neues Wissen verleiht uns auch Macht. Und das wollen wir jetzt nutzen, um unsere Privatsphäre und unsere persönlichen Daten besser zu schützen. Wir wollen private Unternehmen dauerhaft davon abhalten, Wahlergebnisse zu manipulieren.
Unsere Daten liegen wie auf dem Wühltisch. Vor dem US-Kongress weicht Facebook-Boss Zuckerberg den brisanten Fragen zum Facebook-Skandal aus. Wir wollen ihn in Europa haben, damit wir echte Antworten bekommen.Jetzt Unterschreiben! |
Weltweit schauen die Menschen auf den Facebook-Skandal. Dass Zuckerberg vom US-Kongress zu Rede gestellt wurde, ist dem öffentlichen Druck zu verdanken. Einige Mitglieder des Europäischen Parlaments fordern jetzt, dass Zuckerberg auch in Europa Rede und Antwort stehen muss.[3] Es liegt nun an uns, eine Vorladung durchzusetzen. Zuckerberg soll spüren, dass wir echte Antworten wollen.
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Der Facebook-Skandal hat gezeigt, dass Ihre Daten quasi auf dem Ramschtisch angeboten werden – Ihr aktueller und alle vergangenen Standorte genauso, wie die Produkte, die Sie kaufen, bis hin zu den Gruppen, denen Sie angehören. [4]
Es ist inzwischen bekannt, dass die Agentur Cambridge Analytica, sich mittels einer App und gegen Bezahlung an Facebook solche Informationen von über 87 Millionen Menschen verschafft hat. Cambridge Analytica ist darauf spezialisiert, psychografische Profile von Menschen wie Ihnen und mir zu erstellen.[5] Mit unseren Daten, können sie uns mit gezielten Botschaften beeinflussen. Cambridge Analytica hatte das Ziel, Millionen davon zu überzeugen, für Trump zu stimmen. Sie werden auch mit der denkbar knappen Entscheidung für den Brexit in Verbindung gebracht.[6]
Facebook war nicht einfach nur unvorsichtig beim Datenschutz, sondern wusste schon über zwei Jahre Bescheid und unternahm nichts. Anstatt sich auf das vorsätzliche Fehlverhalten von Cambridge Analytica zu konzentrieren und die eigenen Datenschutzstandards zu prüfen, drohte Facebook damit, den Guardian zu verklagen, falls dieser diese Informationen veröffentlichen sollte. [7]
Die Anhörung Mark Zuckerbergs vor dem US-Kongress war ein weiterer Beweis für die Verhöhnung der Demokratie – und es gibt keinen Hinweis darauf, dass es Konsequenzen für seinen unvorsichtigen Umgang mit unseren Daten geben wird.
Wir als Europäer haben noch immer nicht die Antworten erhalten, die uns zustehen. Mark Zuckerberg musste nicht der harten Befragung gegenüberstehen, die er verdient. Gemeinsam können wir das ändern.
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Es mag so aussehen, als würde Ihre einzelne Unterschrift keinen Unterschied machen, aber das stimmt nicht. Der Erfolg unserer Bewegung hängt genau davon ab – wir sind die Summe von Unterschriften von Leuten wie Sie und ich. Wenn Sie nicht unterschreiben und ich nicht unterschreibe, dann sinkt unsere Chance, einen Wechsel herbeizuführen. Also bitte, nehmen Sie sich eine Minute Zeit und schließen Sie sich uns an, um unsere Demokratie und unsere Privatsphäre zu schützen.
Wir grüßen aus vielen Teilen Europas
Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Julia Krzyszkowska (Warschau)
Fernando Vasco Chironda (Bologna)
Mika Leandro (Bordeaux)
David Schwartz (Brüssel)
für das gesamte WeMove.EU-Team
PS: Zuckerberg wurde nach Großbritannien eingeladen, um auf die Befragung vor britischen Abgeordneten zu antworten. Diese Einladung hat er jedoch abgelehnt.[8] Gemeinsam können wir sicherstellen, dass er sich einem Verhör in Europa nicht entziehen kann. Unterschreiben Sie jetzt!
Referenzen
[1] Frankfurter Allgemeine Zeitung: Netzwerk löscht persönliche Nachrichten von Zuckerberg, http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/facebook-loescht-mark-zuckerbergs-persoenliche-nachrichten-15528982.html
[2] ZEIT online: Zwischen Zuckerbergs Zeilen, http://www.zeit.de/digital/internet/2018-04/facebook-mark-zuckerberg-anhoerung-us-kongress-antworten#!top-of-overscroll
[3] tagesschau.de: EU drängt Zuckerberg zur Aussage, https://www.tagesschau.de/ausland/jourova-zuckerberg-101.html
[4] https://www.facebook.com/business/products/ads/ad-targeting
[5]CRN: Facebook-Datenskandal größer als angenommen, http://www.crn.de/security/artikel-116747.html
[6] ZEIT online: Facebook-Whistleblower soll über Brexit informieren, http://www.zeit.de/politik/ausland/2018-03/eu-parlament-facebook-datenskandal-cambridge-analytica-anhoerung
[7] https://www.economist.com/news/united-states/21740387-if-facebook-will-not-fix-itself-will-congress-fit-it-mr-zuckerberg-goes-washington
[8] SPIEGEL online: Zuckerberg lässt sich entschuldigen, http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/mark-zuckerberg-lehnt-einladung-von-britischen-abgeordneten-ab-a-1200066.html
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