Wie verblendet muss ein Mensch eigentlich sein, der die Hamas eine Befreiungsgruppe nennt? Ist das nur Kalkül oder religiöser Wahn?
Verbunden mit einer Absage eines geplanten Besuchs in Israel hat Erdogan vor Abgeordneten der AKP behauptet, die Hamas sei keine terroristische Organisation sondern eine Befreiungsgruppe, die die eigene Bevölkerung schützt. Gleichzeitig hat er Israel des Völkermordes an den Palästinensern beschuldigt. Mit dieser Reaktion hat er die meisten seiner arabischen und islamischen Nachbarländer deutlich übertroffen. Ich bin persönlich sicher, wir in Europa werden weiter die Vermittlungsdienste des „Staatsmanns“ Erdogan in Sachen Krieg und Frieden in Anspruch nehmen.
Es darf angenommen werden, dass Erdogan die Bilder bestialisch durch die Hamas am 7. Oktober ermordeter Kinder, Frauen und Israelis aller Altersgruppen kennt und auch von den Ergebnissen erster Verhöre in Israel nach der Mordorgie gefangener Hamas Kämpfer gehört hat: Zehntausend Dollar und eine Wohnung für jede in den Gaza Streifen gebrachte Geisel und konkrete Mordbefehle an der israelischen Bevölkerung in den Siedlungen.
Natürlich sind die vielen zivilen Opfer der israelischen Bombardements vor allem auf die Stadt Gaza absolut schrecklich. Sie sind aber bei dieser Art Kriegführung der Hamas, die sich hinter der eigenen Bevölkerung versteckt und Kinder als Schutzschilde nimmt, einfach unvermeidbar. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die Errichtung des Hauptquartiers der Hamas in einem Tunnel direkt unter dem größten Krankenhaus in Gaza. Die Alternative für Israel wäre, sich ohne Gegenwehr dem wahnsinnigen Terror der Hamas auszusetzen. Wer kann das von einem Staat, einer Regierung erwarten oder gar verlangen? Inzwischen wissen wir, dass bei der Explosion auf dem Parkplatz vor einem Krankenhaus in Gaza nicht etwa die von der Hamas behaupteten 500 M enschen umgekommen sind, sondern – schrecklich genug – nur zwischen 10 und 50. Auch die eilfertige Meldung in westlichen Medien von einem israelischen Beschuss des Krankenhauses hätte so nie erhoben werden dürfen. Allzu klar waren die Fotos, die weder einen Einschlagtrichter eines Geschosses noch wesentliche Gebäudeschäden gezeigt haben. Lediglich einige verbrannte Autowracks sind auf den sofort veröffentlichten Aufnahmen zu sehen. Damit war eigentlich von vornherein klar, dass die Horror Zahlen über die Opfer nicht stimmen konnten. Erwiesen ist lediglich der Einsturz einer Decke über einem Operationssaal, von dem einer der Ärzte berichtet hat. Mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit hat eine fehlgeleitete palästinensische Rakete, die direkt neben dem Krankenhaus abgeschossen wurde, zu der folgenreichen Explosion geführt. Die Bereitschaft auch vieler Politiker des Westens, sofort jede aus islamischen Kreisen kommende Behauptung über angebliche israelische Untaten für wahr zu halten, ist erschreckend und hat Wurzeln in einem tief sitzenden Antisemitismus.
In dieses jämmerliche Bild passen auch die kläglichen Besucherzahlen bei der sogenannten Solidaritätsveranstaltun am Wochenende in Berlin am Brandenburger Tor mit dem Bundespräsidenten. Zehntausend Besucher sollen es gewesen sein. Bei anderen weit weniger gewichtigen Anlässen waren es oft 50.000 bis 100.000 Besucher. Auffällig war, wie wenig die sonst so aktiven Institutionen, Parteien, Gewerkschaften und Verbände sich dabei engagiert haben. Die Erinnerungskultur hat in Deutschland kaum mehr Platz.