Heute vor sieben Jahren ist er gestorben. Ich habe von keinem Menschen so viel gelernt wie von Dieter Hildebrandt. Zwölf Jahre enger Zusammenarbeit hinterlassen so viel prägendes. Gespräche bei langen Fahrten durch die Republik über Musik, Bücher, Politik. Und Privates, Glück und Verletzungen. Gespräche beim Frühstück in Hotels on Tour über das, was die jeweilige Lokalzeitung zur Situation der Republik schreibt, manchmal verbunden mit schallendem Gelächter über Stilblüten, die am darauffolgenden Abend ins von Tag für Tag anwachsende Vorprogramm genommen wurden.
Er war ein Menschenfreund, wie man ihn sehr selten erlebt. Er hatte etwas, was heute ausgestorben zu sein scheint: Demut. Und zwar vor dem Publikum, vor jedem, der für Licht und Ton verantwortlich war, vor dem Wirt und seinen Kräften, die in der tiefsten Provinz (manchmal sogar in Berlin) bis tief in die Nacht sein Restaurant geöffnet hielt. Und, so nebenbei, für mich bleibendes: Dass meine Agentur weiter mit großen Namen läuft (wenn auch durch die augenblicklichen Umstände nur mit angezogener Handbremse) hat sie auch der Tatsache zu verdanken, ihn vertreten haben zu dürfen.
Danke für alles, lieber Dieter Hildebrandt, auf Ihrer Wolke neben Wolfgang Neuss, neben dem Sie immer sitzen wollten.
Bildquelle: Christoph Vohler – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0