Russland greift beinahe täglich zivile Ziele in der Ukraine mit verheerenden Folgen an. Der Westen wägt derweil ab, wie geholfen werden darf. Dürfen die Ukrainer zurück schießen, um Russland die Risiken weiterer Angriffe vor Augen zu führen oder gestatten wir ihnen nur mit “ Pfeil und Bogen“ in eine erkennbar vergebliche Abwehrhaltung zu gehen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich empfinde angesichts der Lage die Zurückhaltung des Bundeskanzlers bei der Lieferung von geeigneten Waffen zur erfolgreichen Zurückschlagung russischer menschenverachtender Agressionen als unbegreiflich. Weder die USA noch Frankreich oder Großbritannien können die Bedenken Deutschlands bei manchen Waffenlieferungen nachvollziehen und gehen ihrerseits voran. Der bisherige Eindruck, der Bundeskanzler sei besonnen und vermeide Risiken, in eine globale Auseinandersetzung gezogen zu werden, ist angesichts solcher Ereignisse wie heute in Hrosa kaum mehr aufrecht zu erhalten. Ich wünsche mir statt Beteuerungen Stehvermögen. Die täglichen verbalen Solidaritätsbekundungen haben mittlerweile einen bitteren Beigeschmack. Die Dimension der Bedrohung Europas scheint in Vergessenheit zu geraten.
Kann wirklich nicht ohne die Rückversicherung bei den USA eine Entscheidung zur Lieferung bestimmter Waffensystemen getroffen werden? Oder ist das die Mentalität eines risikoscheuen Krämers?