Ziel des schrecklichen Angriffs der Hamas auf Israel war die Störung oder Zerstörung der Beziehungen des Landes zu den arabischen Nachbarn. Das wird mindestens zeitweise gelingen, weil die israelische Gegenwehr mit zwangsläufig vielen Opfern die arabischen Länder zur Solidarität mit den Palästinensern zwingt.
Netanjahu hat angekündigt, der Nahe Osten werde nach dem Krieg ein Anderer sein. Daraus folgt, es wird nicht nur bei der Auseinandersetzung im Gazastreifen bleiben. Dazu wäre die Einberufung von 300.000 Reservisten auch zu überdimensioniert. Israel wird die Entscheidungsschlacht suchen müssen, wenn es den Nahen Osten nachhaltig verändern will. Die sich daraus ergebenden Risiken sind immens, weil damit der große Gegenspieler Israels, der Iran, direkt beteiligt wäre. Dies scheint, der Logik des Krieges folgend, gewollt zu sein. Darauf deuten auch die massiven Luftschläge Israels auf die Hisbollah im Grenzbereich zum Libanon hin. Die gestrigen unkonditionierten Hilfsversprechen der USA, Frankreichs, Deutschlands, Großbritannien und Italien zeigen, wohin der Zug geht. Damit sind die Weichen gestellt: Keine Hoffnung auf ein Ende der Gewalt.
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