Es scheint inzwischen in interessierten Kreisen en vogue zu sein, die alte Tante SPD für alles, was an barbarischem aus Russland in die Ukraine kommt, verantwortlich zu machen. Die SPD, die ich mit 18 so sehr schätzte, als Willy Brandt, der dafür den Friedensnobelpreis erhielt, endlich, 25 Jahre nach Kriegsende (in dem die Sowjetunion übrigens die meisten Blutopfer tragen musste), eine Politik der Annäherung und Versöhnung unternahm, die den damaligen Kalten Krieg etwas erträglicher machte. Natürlich war ein Breschnew, siehe Prag, siehe Afghanistan, ein brutaler Machthaber, aber trotzdem berechenbarer als heute Putin, weil, Breschnew war Kommunist und hatte (wenn auch fragwürdige) Ideen und Ideale. Der heutige Diktator hat nur die eine, eine faschistische Weltmacht- Diktatur zu errichten. Zurück zur SPD, die seit Schmidt und Schröder nicht mehr meine Partei war, die ich aber jetzt trotzdem in Schutz nehmen muss. Wie unverfroren müssen manche sein, die Sozen für alles, was in Koalitionen mit der Union in den Jahren 2005-2009 und dann wieder 2013- 2021 in Sachen Russland geschah, verantwortlich zu machen und die Union als hypnotisch gelenktes Opfer der Gabriels und Steinmeiers zu sehen? Das wirkt auf Dauer nicht, der Wind dreht sich im Land.
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