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Home Politik

Deutsch-russische Beziehungen: Ideenlosigkeit als Konzept

Jörg Hafkemeyer Von Jörg Hafkemeyer
8. Oktober 2020
deutsch-russische Flagge

Zum 50. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs, im Frühjahr 1995, treffen sich zwei kluge Männer zu einem Interview mit dem Jahrhundert, einem längeren Gespräch: Valentin Falin, Diplomat und Historiker, geboren 1926 in Leningrad, und Alexander Kluge, geboren 1932, Jurist, Filmemacher Autor. Es wird eine spannende Unterhaltung, überwiegend mit kurzen Fragen und selten langen Antworten, auch wenn es um Deutschland und die Deutschen geht. Deutschland heißt im Russischen Germania und der Deutsche ist der Nemetz. „Der Deutsche ist schlau, er hat den Affen erfunden,“ lautet ein russisches Sprichwort. Valentin Falin dazu: „Das gerade ist ein Ausdruck von besonderer Begeisterung. Dass der Deutsche fähig ist, praktisch alles zu machen. Und als so eine Errungenschaft, etwas fast Vollkommenes, hat er sogar den Affen geschaffen.“ Diese Redewendung ist nach Falins Worten ein Ausdruck der Notwendigkeit, sich mit dieser Nation doch sehr ernsthaft auseinanderzusetzen. Als die beiden Männer zusammensitzen und reden, gibt es die UdSSR fast fünf Jahre nicht mehr und die Tschernenkos, Andropows, Breschnews und Chruschtschows auch nicht. Gorbatschow ist nicht mehr an der Macht. Jelzin ein kranker, schwacher Präsident. Im Kaukasus wüten russische Truppen und tschetschenische Rebellen. Russland – einem der vier Sieger des Weltkrieges in Europa – geht es politisch, dem überwiegenden Teil seiner Bevölkerung wirtschaftlich schlecht. Deutschland – dem Verlierer dieses großen Krieges – geht es, sich langsam wiedervereinigend, politisch und wirtschaftlich gut. Es gewinnt – zunächst fast unbemerkt – im Zentrum Europas an Statur. Angela Merkel ist noch nicht Kanzlerin. Vladimir Putin noch nicht Präsident.

Ein Vierteljahrhundert später, in Potsdam wird der 30 Jahrestag der Wiedervereinigung gefeiert, kommt eine jungen Frau nach Berlin. sie hat kein Regierungsamt, sie hat kein Parlamentsmandat, und sagt folgende Sätze: „Das Wichtigste für Belarus ist jetzt aber, einen Dialog mit den Machthabern zu beginnen. Wir hoffen auf Bundeskanzlerin Merkel, dass sie ihren Einfluss in der Welt geltend macht, damit es zu diesem Dialog kommt.“ Swetlana Tichanowskaja spricht mit der Bundeskanzlerin, auch mit dem Außenminister Maas und wendet sich dann an Russland: „Ich bedaure sehr, dass Putin Lukaschenko unterstützt. Natürlich ist Lukaschenko für Putin ein Präsident, mit dem er es leicht hat. Russland sollte aber den Belarussen nicht das Recht nehmen wollen, ihren eigenen Weg zu gehen. Leider erleben wir bisher eine sehr hässliche Einmischung durch Russland, etwa durch die Propaganda russischer Medien, deren Falschinformationen auch in Belarus verbreitet werden. Dennoch bin ich überzeugt, dass auch ein anderer, demokratische gewählter Präsident weiter gute Beziehungen mit Russland suchen wird.“ – Wenn das geht, füge ich den Worten Tichanowskajas hinzu. Sie strebt nach ihren eigenen Worten kein Regierungsamt an. Angela Merkel wird nach der kommenden Bundestagswahl im nächsten Jahr nicht mehr Kanzlerin sein. Vladimir Putin jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit noch eine längere Zeit Präsident. Und dann?

Zunächst einmal ist festzuhalten, die Gemeinschaft der europäischen Staaten hat keine Idee, was sie von Russland will, keinen politischen Einfall. Vor allem ist sie unfähig, von einer Konzeption zur Verwirklichung zu gelangen. Um es mit den Worten Igor Fjordoriwitsch Strawinskys zu sagen: „Man erkennt den wahrhaft schöpferischen (politischen) Menschen daran, dass er überall etwas findet, was der Beachtung wert ist.“ Dazu bedarf es der Aufmerksamkeit, der Neugierde, von Eindeutigkeit und der Kreativität, gerade im Fall Russland, vor allem auf dem Gebiet der russisch – deutschen Beziehungen. Es braucht keinen Blick zurück in die 70ger Jahre von Valentin Falin und Egon Bahr um diesen heutigen Mangel der erwähnten Eigenschaften zu konstatieren. Die deutsche Ostpolitik leidet an einem fortwährenden politischen Vitaminmangel. Eine Mangelerscheinung unter der auch die überwiegende Zahl der politischen Akteure leiden. Anders als Lukaschenka in Minsk hat Putin in Moskau eine Vorstellung davon was er für Russland und in Russland will. Das hat mit der staatlichen Konstruktion Deutschlands fast gar nicht zu tun, gehört dennoch zur Realität und ist ein beachtenswerter, kräftiger wirtschaftlicher und politischer Faktor, ohne den auch Konflikte wie im Kaukasus, in der Ukraine und in Belarus nicht zu lösen sein werden. Vorausgesetzt, die daran Beteiligten wollen sie lösen und wenn ja, unter welchen Konditionen?

Bildquelle: Pixabay, Bild von Alexey Hulsov, Pixabay License

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Tags: Deutsch-Russische-BeziehungenDeutschlandKriseMerkelPutinRussland
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Comments 1

  1. Gertrude Fernekes says:
    5 Jahren ago

    Soso, es gibt „eine sehr hässliche Einmischung aus Russland“- die Einmischung der EU, insbesondere Deutschlands, inklusive ständiger Sanktionsdrohungen, ist im Gegensatz dazu „sehr gut“? Für die von der Opposition behauptete Wahlfälschung hätte ich gerne Beweise. So lange diese nicht vorliegen, ist Lukaschenko für mich der rechtmäßig gewählte Präsident.
    Hingegen sind Beispiele für die Einmischung der USA in souveräne Staaten zahlreich, was gerne unter den Tisch gekehrt wird. Man denke nur an die Ukraine, das nach erfolgreichem Regime Change nun wirtschaftlich am Boden liegt, und der Westen schweigt dazu. Möge Belarus dieses Schicksal erspart bleiben.

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