Die größte Hoffnung der Menschen in aller Welt und vor allem auch in Deutschland richtet sich auf den Impfstoff gegen die Covid 19-Erkrankung. Rund 2oo Projekte befinden sich weltweit dafür in der Entwicklung. Einige Unternehmen aus der forschenden Pharmaindustrie habe bereits erste Tests mit zig tausend Probanden durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun bei den Genehmigungsbehörden – bei der FDA in den USA, bei der EMA in Europa und anderen.
Sicherheit, Verträglichkeit und Wirkung
In Deutschland überprüft das renommierte Paul Ehrlich-Institut die Impfstoffe auf ihre Sicherheit, Verträglichkeit und Wirkung hin. Bis Ende des laufenden Jahres wird mit der Zulassung gerechnet, sodass es danach mit der Produktion losgehen könnte. In Deutschland bereiten sich der Bund und die 16 Länder darauf vor, denn überall müssen Impfzentren und mobile Impfstationen eingerichtet werden. Diese Logistik ist eine riesige Herausforderung, denn von den Transporten des Impfstoffs über die Rekrutierung von Impfärzten und Hilfspersonal bis hin zur Erfassung der Daten der zu impfenden Menschen müssen alle Phasen fast generalstabsmäßig organisiert werden; daneben spielt insbesondere auch der Schutz der persönlichen Daten eine Rolle. Eine generelle Impfpflicht wird es indessen nicht geben, doch wollen sich etwa 60 bis 70 % der Menschen impfen lassen – insgesamt also 50 bis 55 Millionen.
Forschung und Innovation
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, wies jüngst im Bundestag auf die Bedeutung von Forschung und Innovation hin und hob dabei hervor: „Alle Welt hofft auf den Impfstoff, einen Impfstoff, der unter anderem in innovativen, forschenden Unternehmen in Deutschland entwickelt wird.“ Ein solcher Stoff ist jedoch kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis intensiver Forschungsarbeit auf dem Feld der Biotechnologie, eines langen Atems und eines enormen Investitionsaufwands. Die deutsche Firma BioNTech, die mit dem amerikanischen Konzern Pfizer kooperiert, steht dafür als bestes Beispiel.
Gefragtes Risikokapital
Denn es wurde bereits im Jahr 2007 als Start up von Ugur Sahin und Özlem Türeci gegründet und betrieb auf dem Feld der Biotechnologie Forschung und Entwicklung mit langem Atem, musste hochkarätige Forscher anwerben und finanzielle Herausforderungen bewältigen. Der Weg zum Erfolg, also zu einem Impfstoff gegen das Covid 19-Virus, glich einem Marathonlauf mit schwierigen Hindernissen. Was für BioNTech gilt, das haben viele andere Unternehmen – vor allem auch Curevac – gleichermaßen erlebt und erfahren. Denn alle Unternehmen aus dem Bereich der forschenden Arzneimittelhersteller kennen diese schwierigen Herausforderungen nur allzu gut. Zugleich wissen sie, wie groß die Risiken bei der Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente sind. Nicht selten muss nämlich viel Risikokapital dafür investiert werden, um neue Arzneimittel zu erfinden und zu erforschen. Experten müssen als Forscher dafür gewonnen werden, dass sie mit Ausdauer und Geduld ihre Arbeiten in den Laboren verrichten. Dabei sind die ganz großen Erfolge nicht die Regel; Enttäuschungen müssen deshalb rasch überwunden, neue Anläufe gewagt werden.
Gigantische volkswirtschaftliche Verluste
Dem hohen Aufwand der Firmen aus der Pharmaindustrie stehen auch keineswegs garantierte Erträge gegenüber, obwohl mit wirkungsvollen Medikamenten gigantisch hohe volkswirtschaftliche Kosten und vor allem menschliches Leiden vermieden werden. Die Covid-Pandemie hat bislang allein in Deutschland zum Tod von rund 14.000 Menschen geführt; weltweit sind es inzwischen viele hunderttausend. Um gut 5 % wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr geringer ausfallen; das sind weit über 150 Mrd. Euro weniger an Wirtschaftsleistung. Mehr als 100 Mrd. Euro müssen aus den öffentlichen Haushalten dafür zur Verfügung gestellt werden, dass Unternehmen und Arbeitsplätze zunächst einmal das Schlimmste der Corona-Phase überstehen; die Endabrechnung wird mit Sicherheit noch viel teurer. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft setzen nun darauf, dass es mit der Verimpfung der Menschen im Laufe des nächsten Jahres wieder zurück zur Normalisierung gehen wird. Mit größter Aufmerksamkeit richten sich alle Hoffnungen auf die Pharmaindustrie, von der Gesundung und Gesundheit sowie Schutz vor und Genesung von Pandemien erwartet werden. Aktuelle geht es um Covid 19, doch gleichermaßen richten viele Menschen ihre Hoffnung auf die Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Krebs, Demenz und andere Krankheiten. Das Gut Gesundheit wird inzwischen von allen als das höchste aller Güter wertgeschätzt. Die großen Leistungen der Pharmaindustrie werden anerkannt; viele wünschen sich hierzulande, dass Deutschland wieder die „Apotheke der Welt“ wird. Die Chancen dafür sind gut, wenn alle zugleich begreifen, dass diese Branche genauso wie die Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder der Wasserstoff ganz oben in der Liste der Hightech-Industrien rangieren sollte, wenn Forschung und Innovation gerade in den Bereichen der Gen- und Biotechnologie eine überragende Bedeutung haben und wenn sich er Wert der besten Medikamente auch im Preis niederschlägt.
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