Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich hier doch eher süffisant die Tatsache kommentiert, daß die SPD sich bei damals 13% in den Umfragen einen Kandidaten leistet. Bei damals 26% jeweils für Grüne und Union. Nun muss ich doch Asche über mein kahles Haupt streuen, weil ich eventuell aber sowas von daneben lag. Und das liegt jetzt nicht an der Ausstrahlung des Kandidaten der Genossen, die glauben, daß ein o statt eines u die Attraktivität potenziert. Es liegt daran, daß die Partei, die ich zu wählen beabsichtige, die Grünen, sich eine Promotionsabteilung leistet, mit der ich meine Künstleragentur schnurstracks in Hartz IV gebracht hätte. Mit so vielen handwerklichen Fehlern, die ich gar nicht (der von mir geschätzten) Annalena Baerbock anlaste, die ich wiederum allerdings lieber als Vize vom ebenso geschätzten Robert Habeck gesehen hätte.
Und die CDU? Es gäbe zwei theoretische Möglichkeiten, sie noch auf zwischen 30 und 40% zu hieven. Die unrealistischste wäre, daß Frau Merkel sich angesichts der außergewöhnlichen Pandemiesituation bereit erklärte, kurzfristig noch einmal Verantwortung zu übernehmen. Das wäre so wahrscheinlich wie mein Sechser mit Jokerzahl im Samstagslotto. Oder, daß Armin Laschet vor die Presse träte und seine Hauptaufgabe im Unwetter- zerstörten NRW sähe und Markus Söder bittet, für ihn die Kandidatur doch noch zu übernehmen. Aber das ist in etwa so wahrscheinlich wie mein Sechser ohne Jokerzahl im Samstagslotto. Ich halte es inzwischen tatsächlich nicht für utopisch, daß der Scholz den Schröder von 2005 macht. Umfragen im Juli 2005: 21% Ergebnis im September 2005: 35,9%.Schau’n mir mal…
Bildquelle: Pixabay, Bild von Muhammad Ridha, Pixabay License