Der Präsident des FC Bayern München, Herbert Hainer, hofft darauf, dass die Fußball-EM den Zusammenhalt der Gesellschaft demonstrieren, die Deutschen sich wie beim Sommermärchen 2006 als gute Gastgeber erweisen und voller Stolz sich wieder „schwarz-rot-goldene Fähnchen ans Auto stecken und mit deutschen Fahnen winken werden“. In einem Interview mit t-online kritisierte der Bayern-Präsident zugleich die AfD, die die Gesellschaft spalte. Dieser Entwicklung müssten „wir gemeinsam entgegenwirken.“ Ähnlich hatte sich der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters, Uli Hoeneß, bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer vor einigen Monaten geäußert und an die gute Stimmung während der WM 2006 erinnert. Wörtlich sagte er: „Da müssen wir wieder hinkommen in unserem Land, dass alle stolz sind. Aber ich möchte ganz deutlich betonen, dass ich bei diesem Prozess die AfD nicht dabeihaben möchte.“
Die Fußball EM beginnt am Freitagabend mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland in der Münchner Allianz-Arena, die während des Turniers „Munich Football Arena“ heißen wird. Hainer wies daraufhin, dass große Ereignisse wie die Fußball EM „perfekt sind, um die Menschen zusammenzubringen“. Ähnliches erhofft er sich auch von diesem Turnier. „Der FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft müssen zeigen, dass man seinen Kurs halten muss. Wir werden nie abdriften, nicht nach links und niemals nach rechts. Wir alle haben die Verpflichtung, die Demokratie zu beschützen.“
Eine Spaltung der Gesellschaft könne nie einen positiven Aspekt haben, betonte der frühere Chef des Adidas-Konzerns. Er erinnerte zugleich daran, dass es ein „unheimliches Gut ist, dass unsere Generation zum Beispiel nie einen Krieg in Deutschland erlebt hat und wir hier ein freiheitliches, demokratisches Leben führen können. Das ist absolut schützenswert und jeder einzelne Bürger muss etwas dafür tun“. Gerade im Sport sei das Zusammenführende viel stärker als das Trennende. „Wir haben beim FC Bayern alle möglichen Hautfarben im Verein, unterschiedliche Religionen, unterschiedliche sexuelle Neigungen und es passt trotzdem alles sehr gut zusammen- oder gerade deshalb. In der Nationalelf ist das genauso. Der Sport hat die faszinierende Kraft, die Spaltung und die Ausgrenzung, die teilweise in der Gesellschaf existiert, zu überwinden. So eine EM kann dazu beitragen.“