Er ist der Poltergeist der Grünen. Schön laut, krachledern und selten durchdacht mit seinen Einlassungen zum Militärischen. Was treibt diesen Mann eigentlich um? Ist es nur das Urbayerische, was ihm kraft Geburt Lautstärke und prinzipielles Dagegensein verordnet? Ist er nur der Waldläufer, in dessen einsamen Wohnort der Friseur schon vor Jahren ausgewandert ist? Ich glaube, man tut diesem kraftvollen Mannsbild mit einer solchen Einschätzung Unrecht. Er ist vielmehr Homo Politicus nur für sich ganz allein, weder wirklich für die militärische Sache noch für seine Partei. Letztere hat ihn bei der Entscheidung, wer Minister in der Ampel werden darf, ausgesondert. Das hat ihn hart getroffen. Er wurde dem linken Flügel in seiner Partei zugeordnet. Der Realo Cem Özdemir hat ihm den Job als Minister abgekämpft. Vermutlich hat ihn dies dazu bewegt, eine neue politische Erfolgsspur zu suchen. Schon in Deutschland ist es schwer, in der Landwirtschaftspolitik Meriten zu erwerben. Erst recht gilt dies für Brüssel, wo der Hofreiter Anton als Ausschussvorsitzender des Bundestags für Angelegenheiten der EU einstehen muss. Vom Linksverteidiger ( Fußballsprache ) hat er sich auf den Posten des rechten Außenstürmers begeben. Dort ist man immer in der Kampflinie. Für den Taurus ( lateinisch Stier ) kämpft er im fremden Land ( Ukraine ) wie einst der letzte Samurai, der auch aus dem Ausland kam, in Japan. Die Älteren werden sich an Stanley Kubricks genialen Antikriegsfilm “ Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben “ erinnern. Peter Sellers als Offizier reitet dort in der Schlusssequenz jubelnd auf der Atombombe ins Ziel. Ich glaube ja nicht, dass der Hofreiter Anton Ähnliches für Moskau im Programm hat. Da ist er sich ausnahmsweise mit dem Kanzler einig. Aber die schöne Brücke zur Krim, das könnte schon sein. „Die Meldung ist zwar sachlich richtig, jedoch strategisch wenig wichtig.“
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