Wer jetzt die Bilder aus Afghanistan sieht, fühlt sich an die aus Vietnam 1975 erinnert, als die letzten US- Soldaten vom Dach der Botschaft in Saigon abgeflogen wurden. Seit Beginn der Kennedy- Administration hatten sich die Vereinigten Staaten ab 1961 in ein mörderisches Abenteuer in Südostasien eingelassen, um Demokratie der US- Prägung in Zeiten des Kalten Krieges weltweit zu installieren. Das endete für Millionen auf beiden Seiten tödlich. Unter Kennedy, Johnson und Nixon. Nach einigen Ruhejahren war es dann die Reagan- Administration, die ab den frühen 1980ern den Widerstand gegen die Besetzung Afghanistans durch die UdSSR Ende 1979 mit der Unterstützung tatkräftiger Partisanen dort (den Taliban) und im Irak, wo Sadam Hussein im Krieg gegen den Iran auf verlorenem Posten stand, in Form von Al Quaida finanzierte und somit, um es kurz und knapp zu sagen, Pate des IS und aller Varianten der Gotteskrieger wurde.Als sich dann George W. Bush 2002 entschied, den Geist aus der Flasche zu lassen, wusste jeder halbwegs denkende Mensch, wie das enden wird: So wie wir es jetzt täglich erleben.
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Es ist nie zu spät, um dazuzulernen … z.B., dass eine „Kennedy-Administration“ nie existiert hat – ebenso wenig wie eine „Reagan-Administration“.
Dabei handelt es sich um seit Jahrzehnten repetierte und schier unausrottbare Übersetzungsfehler.
Denn was in den USA als „administration“ bezeichnet wird, meint tatsächlich eine Regierung und ist auf Deutsch auch so zu nennen.
In unserer Sprache wiederum ist eine „Administration“ bloß eine Verwaltung.
Was immer Axel Hegmann also an Kennedy und Reagan kritisieren mag: Dass sie die Dinge nur „verwaltet“ haben, das wollte er doch sicher nicht behaupten, oder?