Sie hängen inzwischen an vielen Plakatwänden: die großen gelben Plakate mit merkwürdigen Sprüchen. Irgendetwas mit CDU und Rot-Grün und einer angeblich bürgerlichen Alternative. Die beauftragte Agentur hat einen erbärmlichen Job gemacht, aber vielleicht sollte sie auch so stümperhaft am AfD-Design vorbeiarbeiten, damit auch wirklich jeder erkennt, dass hier Amateure etwas in Auftrag gegeben haben.
Interessanterweise kommt der Auftrag von einem Freund aus der rechtsextremen FPÖ in Österreich, der mal gerade 2,35 Millionen Euro übrig hatte. Gerhard Dingler heißt der Krösus, der den deutschen Rechtsextremen seine Unterstützung zukommen lässt. Der Mann war mal FPÖ-Funktionär, zuletzt Landesgeschäftsführer für Vorarlberg. Ob das Geld von ihm stammt, bezweifelt zumindest das österreichische Magazin „Falter“. Der Mann spielte eine Rolle bei der Aufklärung des BUWOG-Korruptionsskandals 2011. Er musste einst Regenjacken im Wert von 25.000 Euro entsorgen, die er sich für Schmiergelder beschaffte. Die Dimension der AfD-Unterstützung hat nun ein anderes Kaliber.
Gut 6.400 Plakat Aufhängungen wurden der AfD gespendet, wie die Partei nun bestätigte. Dingler bestätigte dies ebenfalls. Als Grund gab er an, dass die Position der Rechtsextremen zum Ukraine-Krieg ausschlaggebend gewesen sei. Davon ist auf den Plakaten nichts zu lesen, aber gut informierte Kreise vermuten, dass auch diese Aktion aus dem Putin-freundlichen Lager gesteuert wird. Die FPÖ ist da gut vernetzt.
Mit der ganzen Aktion beschäftigt sich inzwischen auch der Bundestag, der nun prüft, ob die Sachspende tatsächlich rechtmäßig ist.