Die AfD kriegt bis auf ihre Parteitage keine größeren Veranstaltungen auf die Beine, selbst bei den Demonstrationen kommen kaum ein paar tausend Leute zusammen. Doch das ficht die rechten Bot-Fabriken nicht an. Im Netz kursieren immer mehr Videos, in denen Konzerte, Fußballstadien und Anti-AfD-Demonstrationen verwendet werden, um angebliche AfD-Veranstaltungen zu zeigen. Die Methode ist einfach: Man nimmt ein Video einer der Veranstaltungen, lässt den Ton weg und legt einen anderen darüber, nämlich den Ruf einer Neo-Nazi-Demo: „Ostdeutschland“. Und zur Abrundung werden blaue Herzen und AfD-Sprüche darübergelegt. Fertig ist das Fake-Video. So weit, so schlecht.
Der Clou ist, dass TikTok die Videos nicht löscht, trotz mehrfacher und detaillierter Kritik.
Angeblich verstoßen die Lügen-Stories nicht gegen die Regeln. Beobachter fragen sich natürlich auch, warum solche schlechten Fakes überhaupt produziert werden. Die Antwort ist einfach: Es soll den vielen Videos der Massendemonstrationen gegen Rechts und für Demokratie etwas entgegensetzen. Denn den AfD-Anhängern fehlt natürlich die sinnstiftende Gemeinschaft, die von solchen Veranstaltungen auch ausgeht. Und es soll den tumben AfD-Wählern suggerieren, dass sie als Rechtsradikale auch die Massen auf die Straße kriegen oder ins Konzert.
Allerdings muss man sich klar machen, dass die AfD in ihrem Programm fordert, genau diese Überprüfungen zukünftig zu unterlassen. Hier ist zu erkennen, wie sich die AfD die Medienvielfalt der Zukunft vorstellt: Lug und Trug sollen Tür und Tor geöffnet werden.