Wenn Alice Weidel dieser Tage an ein Rednerpult tritt, darf in ihrer Rede ein Spruch nicht fehlen: „Die Windräder der Schande“. Sie stehen symbolisch für den ideologischen Kampf der AfD gegen die regenerativen Energien und für eine völlig fehlgeleitete Energiepolitik, die die Rechtsextremen machen wollen, sollten sie in Verantwortung kommen. So verrückt es klingt, die AfD schreibt in ihrem Wahlprogramm tatsächlich etwas von „Technologieoffenheit“, inhaltlich gilt dies aber nicht für Solar- und Windenergie. Im Gegenteil.
Die AfD will den schmutzigsten Energieträger überhaupt, die Braunkohle, weiter fördern und verfeuern. Zudem will sie weiterhin Primärenergie importieren: Kohle, Gas und natürlich Uran. Ja, Sie haben richtig gelesen, die AfD will wieder in die Atomkraft zurück. Die jüngst abgeschalteten AKWs sollen wieder ans Netz gehen. Und natürlich sollen neue gebaut werden. Dagegen werden die Energieanlagen, die keine Importe benötigen, wie Windkraft und Photovoltaik, verteufelt. Angeblich zerstören diese Anlagen großflächig die Natur und die Heimat im ländlichen Raum. Ein besonderer Dorn im Auge ist den Rechten, dass Windkraftanlagen im Außenbereich genehmigt werden, während Wohngebäude keine Chance haben. Im Wahlprogramm ist mehrfach festgehalten, dass man den weiteren Ausbau der Windenergie ablehne.
Natürlich soll auch wieder russisches Gas und Öl nach Deutschland importiert werden. Nord Stream 2 soll repariert werden, damit der russische Diktator wieder Deutschland in Abhängigkeit nehmen kann.
Interessant ist bei diesem ganzen Thema, dass es die Partei in keiner Weise interessiert, dass sie völlig am Markt und an der Industrie vorbei fabuliert. Kein Wunder, dass die Industrie entsetzt reagiert. „Fundamentale Volksverdummung“, nennt der Chef des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft die AfD-Haltung zu den erneuerbaren Energien. „Das ist purer Populismus, der die Fakten einfach negiert und den Wirtschaftsstandort Deutschlands massiv schädigen würde.“ Die Geschäftsführerin des Branchenverbands, Kerstin Andreae, ergänzte: „Windkraft ist eine der effizientesten und klimafreundlichsten Technologien zur Stromerzeugung. „Der hohe Anteil an Windenergie trug wesentlich dazu bei, die Versorgung in den Jahren der Energiekrise zu sichern.“
Hintergrund der Kritik aus der Energiebranche ist die inzwischen hohe Bedeutung der regenerativen Industrie für den Standort. Im Jahr 2024 haben die CO2-freien Energieformen rund 55% des gesamten Strombedarfs in Deutschland gedeckt.