Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen von ihren Verbänden eine klare Positionierung gegen die AfD erwarten. In Westdeutschland befürworten rund 51 Prozent der Unternehmen eine solche Haltung, in Ostdeutschland sind es etwa 42 Prozent. Zudem haben sich 47 Prozent der Unternehmen öffentlich gegen die AfD ausgesprochen. Denn die Positionen der AfD gefährden Arbeitsplätze und den Wohlstand in Deutschland und Europa. „Mit der Fundamentalopposition gegen die EU, Zuwanderung und jede Form der Klimapolitik stellt die AfD ganz nebenbei das deutsche Geschäftsmodell infrage“ so der Pressedienst des Institutes der Deutschen Wirtschaft.
Der Leitantrag der Bundesprogrammkommission der AfD für die Wahl zum 16. Bundestag enthält Forderungen, die von Unternehmen und Verbänden abgelehnt werden. Die Unternehmen sehen die Positionen der AfD als Angriff auf den Wohlstand. Zudem ist eine Folge die Gefahr der Vernichtung von Arbeitsplätzen in Industrie und Mittelstand. Die AfD plädiert für einen Austritt Deutschlands aus der EU und die Wiedereinführung der D-Mark Diese Positionen gefährden die wirtschaftliche Stabilität und erschweren den Zugang zu wichtigen Märkten. Zudem spricht sich die AfD für eine restriktive Migrationspolitik aus, die Maßnahmen zur Ausgrenzung von Migranten beinhaltet. Eine Politik der Abschottung und Diskriminierung gefährdet den Zugang zu dringend benötigten Arbeitskräften und gefährdet damit Wirtschaftswachstum und Wohlstand.
Der geplante EU-Austritt, auch als „Dexit“ bezeichnet, wird von der AfD mit der Behauptung begründet, die EU sei ein undemokratisches und reformunfähiges Konstrukt. Die Partei strebt auch die Wiedereinführung nationaler Währungen an, was die Abschaffung des Euro und die Rückkehr zur Deutschen Mark impliziert. Diese Forderungen stoßen in der deutschen Wirtschaft auf erheblichen Widerstand. Der EU-Binnenmarkt ermöglicht deutschen Unternehmen freien Zugang zu einem Markt mit über 400 Millionen Menschen. Ein Austritt gefährdet diesen Zugang und führt zu Zöllen, Handelsbarrieren und einem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit. Die Wiedereinführung der Deutschen Mark könnte zudem zu Wechselkursschwankungen und Unsicherheiten auf den Finanzmärkten führen, was die Exportwirtschaft erheblich belastet. Anstieg der Arbeitslosigkeit und Verlust von Wohlstand für breite Schichten der Bevölkerung sind die Folge.
Die Studie des IW verdeutlicht, dass Unternehmen zunehmend ihre politische Neutralität aufgeben und sich aktiv gegen die AfD positionieren. Die Wirtschaft bezieht immer mehr eine klare Stellung gegen die AfD und erwartet von ihren Verbänden eine entsprechende Positionierung. Die Forderungen der Partei werden als eine Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität und den sozialen Frieden in Deutschland gesehen.