Die Alternative für Deutschland ist nicht die AfD, sondern das sind Union, SPD, Grüne, FDP und Teile der Linken. Die Alternative für Deutschland, das sind auch Gewerkschaften, Kirchen oder Bürgerinitiativen. Das sind vor allem auch die Bürger, die sich in den vergangenen Monaten selbstlos in der Flüchtlingshilfe engagiert haben, auch die Mitglieder sogenannter –gerne von den Medien als etabliert bezeichneten – Parteien, die für Unterkunft und Verpflegung in ihren Kommunen sorgten. Denn, wer eine Alternative anbietet, der muss konkrete Antworten haben, Lösungen aufzeichnen und nicht nur suggestive Fragen stellen, welche die Gesellschaft spalten und nicht zusammenführen.
Die dumpf-backige Polemik mit der diese rechte Bewegung den Islam verunglimpft und für sich das Christentum beansprucht, ist beispiellos. Versöhnung und Barmherzigkeit sind die Wurzeln der Toleranz, sind vor allem Grundelemente des Christentums. Im Übrigen ist daraus auch die Aufklärung entstanden. Die AfD betreibt die Inanspruchnahme des Christentums, sie ist jedoch anti-aufklärerisch. Intolerant.
Wer von denen ist barmherzig?
Da muss die Frage erlaubt sein: Wer von denen, die heute Minarette und Muezzin-Rufe verbieten wollen, geht in die Gottesdienste, macht sich für das Läuten von Kirchenglocken stark, ist barmherzig?
Als gelernter Messdiener erwarte ich ein deutliches Wort der Kirchen zu dieser unverschämten Inanspruchnahme des Christentums.
Im Übrigen: Wer die Familie aus Vater, Mutter und Kind als Keimzelle der Gesellschaft bezeichnet, sollte sich diese Keimzellen beim AfD-Führungspersonal, beispielsweise bei Frauke Petry, genauer ansehen. Da haben sich Anspruch und Wirklichkeit weit voneinander emanzipiert. Denn: Es ist auch in der politischen Wirklichkeit immer gut, den folgenden Satz zu beherzigen:
Sagen was man tut und tun was man sagt.
Religionsfreiheit? Pfiffe, Ablehnung
Deutsche Leitkultur statt Multikulti, heißt es. Was man dafür bekommt, bekam ein AfD-Mitglied in Stuttgart zu spüren, welches die Religionsfreiheit als ein hohes Gut bezeichnete: Pfiffe und massive Ablehnung. Den Alternativen einer offenen und liberalen Gesellschaft wollen jetzt die Vertreter dieses neuen Dunkeldeutschlands den Garaus machen.
Sie wollen im Inneren unsere Freiheit einengen und dabei weiter nach Außen Autos, Maschinen oder Anlagen auch in muslimische Länder exportieren. Da bleibt einem die Spucke weg, wie das gehen soll.
Zurück ins Autoritäre- Es riecht nach Putin
Ausländische Truppen raus aus Deutschland, Einführung der Wehrpflicht, Abrücken von der „Hegemonialmacht USA“ lauten die Forderungen. Zurück also ins Autoritäre hinter die Sicherheitszäune an den deutschen Außengrenzen, die von der Bundespolizei zu sichern seien. Das riecht, als ob Putin am Programm mitgeschrieben hat. An deutschem Wesen soll offenbar wieder die Welt genesen.
All das mieft nach Vergangenem, doch Sympathiewerte und Wahlergebnisse für die AfD kommen aus einer Gegenwart aus Parteienverdrossenheit, Hedonismus und fehlender Aufklärung auch der Medien.
Doch das ist ein anderes Thema
Bildquelle: Youtube Screenshot aus Video „AfD-Theater: interne Empörung über „Afrikaner-Äußerungen““ von User steuersklave