In jener Zeit, als die Ampel-Freunde noch in verdeckten Feldschlachten kämpften, saß Markus der Franke so fest im Sattel der Partei, dass Sattel und Arsch eins waren. Um ihn herum lobhudelten seine Jünger und selbst schärfste Kritiker wie Martin der Huber, Holetschek der Speichler und Michaela die Dirndlqueen beteten das Markus unser! Der aber kasteite in Biertempeln die Grüne Verbotspartei und verbot Schulexenverbote und Gendern sowie Cannabis auf Goaßmaß- und Starkbierfesten. Um seine Forderung nach einem Messerverbot zu bekräftigen, rasierte er sich fortan nicht mehr und ließ sich einen Ziegenbart stehen. Statt woken Themen wie Klima, Artensterben oder Mietwucher erkannte Markus der Geselchte die wahren Probleme der Menschheit und verschlang auf #Söderisst täglich Döner und fette Würste, war mehr auf Tiktoc als im Landtag, frittierte bei Mc. Donalds und sang bei Inas Nacht getreu dem Spruche Franz Josef des Allmächtigen: Everybody´s darling – everybodys Depp! Und er rettete die Biene Maya, nicht aber die Hummel Melanie.
Es bogen sich Balken und Vögel fielen tot vom Himmel
Sowie das Volk genug hatte von grüner Klimahysterie, liebte Markus der Flexible die Bauern wieder mehr als die Bienen, umarmte statt Bäumen die Wähler der AfD und reichte Wutbauern mit Habeckpuppen an Galgen Obstler und Würste. An Pfingsten aber kam der Hl. Geist wieder hernieder, um Wasser zu lassen. Und siehe da, wahre Sintfluten ergossen sich auf schlecht befestigte Dämme und versiegeltes Land, denn auch beim Flächenfraß war Bayern Spitze. Schon beim 1. Dammbruch aber brachen bei Markus dem Fürsorglichen sämtliche Dämme. Er schlüpfte in Gummistiefel, die noch von der letzten Jahrhundertflut tropften und zog sie erst wieder aus, als alle Kameras abgeschaltet waren. Sowie die Zeit gekommen war zur Wahl des christlichen Kanzlerkandidaten, winkte Markus der Bescheidene ab, obwohl ihn gar keiner gefragt hatte. Kaum aber hatte er hundertmal Mal beteuert, sein Platz sei in Bayern, erklärte er sich zur Kandidatur bereit, falls man ihn rufe. Doch so sehr seine Jünger auch lauschten, es rief kein Einziger. Sowie Markus der Unerhörte dies vernahm, verkündete er allerorten, wie froh er darüber sei, in Bayern bleiben zu dürfen. Wo immer er aber solches sprach, da bogen sich die Balken und fielen Vögel tot vom Himmel.
Christian der Verschlagene in offener Feldschlacht
In jener Zeit, als der D-Day in Berlin tobte und Christian der Verschlagene die offene Feldschlacht verlor, da forderte Markus der Siegesgewisse die Ampelmänner auf, binnen einer Woche zurückzutreten, da seine Partei in Umfragen gut stehe. Als die Bundeswahlleiterin jedoch wegen der Kürze der Zeit Bedenken äußerte, bezichtigte er sie rot-grüner Kumpanei, denn er vermutete eigene Charakterzüge auch bei anderen. Und Markus der Unerbittliche blockierte mit Friedrich dem Zweitbesten eine Energiepreissenkung für die Industrie, obgleich die Wirtschaft darum bettelte, denn er gönnte jedem Erfolg, nicht aber Robert dem Heizölterroristen. Den Gläubigen aber, die in froher Erwartung der Ankunft des Erlösers harrten, versprach das Markus-Evangelium das Blaue vom grauen Himmel.
Als die Zeit gekommen war, entzündete er Adventskerzen, die sein vergangenes Wirken in ein mildes Licht tauchten. Die 1. Kerze brannte zur Abschaffung des selbst mitbeschlossenen Bürgergeldes, denn Weihnachten stand vor der Tür und Betlehem verkündet ja, dass es keine Schande sei, arm zu sein. Das 2. Lichtlein aber erglühte in Form einer Zündkerze. In ihrem Scheine versprach Markus der Vorgestrige, das Verbrenner-Aus 2035 zugunsten all der Diesel, die schon jetzt unverkäuflich waren, zu kippen. Sodann errettete er die Deutsche Autoindustrie durch das Geschenk freien Parkens von E-Autos in Citys für 3 Stunden. Die Bürgermeister aber jauchzten ob dieser Frohbotschaft und verglichen ihn mit Andi dem Begrenzten. Die 3. Kerze aber ähnelte einem Kühlturm. Dazu erzählte Markus der Erneuerbare die Mär vom Ausbau nachhaltiger Energie in Form von Atomkraftwerken. Den nachhaltigen Atommüll aber versprach er Hessen, auf dass Bayern schön bleibe und Hässen hässlich, wie der Name sagt. Dazu verkündete er den Bau von 999 Windrädern, die unterirdisch laufen, womit Bayern weltweit first sei. Die 4. Adventkerze aber leuchtete Migranten heim ins freie Syrien.
Dobrindt der mit allen Wassern Gewaschene
Im bayerischen Krippenspiel durfte Lindholz die Christsoziale mit Jens dem Grausamen die Rolle der asozialen Herbergsmutter spielen, die Syrer schon am Tag der Befreiung von Assad heimjagt. Vor ihr am Futterkripperl frohlocket Dobrinth der mit allen, Wassern – auch schmutzigen – Gewaschene, dem als Erfinder der Ausländermaut die Rolle des Esels gebührt. Als Ochs daneben wiederkäut Hubsi der Genickschußexperte seine Mär atomarer Gülle Wasserstoff-Pipelins für Laubbläser und Harvester. Josef und Maria jedoch spielt Markus Maximus gleich selber, da Weihnachten nach dem 11. 11. in die Veitshöchheimer Fastnacht fällt. Und er wickelte den Erlöser, der vom Himmel hoch per Cessna im Stalle landet, liebevoll um den Mittelfinger. Denn schon bei der Vorstellung des Plakates Gemeinsam für Deutschland war es vorbei mit Weihnachtsfrieden und Gemeinsamkeit. Da Friedrich der Kleine den Grünen nicht entsagte, entfernte Markus der nach Meinung von Nordkollegen Sittlich Unreife jeden Kaktus aus der Staatskanzlei, da er kein Grün duldet. Bereits vor dem Sturz der Ampel aber verteilte er Kabinettsposten und schlug Felßner den Bauern-Aufwiegler als Minister vor.
Im Weihnachtspullover mit bescheidenem Selbstbildnis gelobte Markus der Ehrliche, Deutschland wieder in Ordnung zu bringen, Denn die Ampel hatte in nur drei Jahren Bahn, Bundeswehr, Autobahn-Brücken, Klima und Maut ruiniert. Dem Volk aber, das da im Dunklen ohne Handyempfang auf Züge wartete, versprach er Besserung durch ein Gender- und Tempolimit-Verbot. Diejenigen, die wegen seines Kampfes gegen Wärmepumpen Ölheizungen eingebaut hatten, werden erst im Neuen Jahr jauchzen ob der Bescherung durch die EU-weite CO2 Besteuerung .
Halleluja, preiset ihn, denn sein ist die Macht und die Selbstherrlichkeit. Allmächt!
Erstveröffentlichung in der „Süddeutschen Zeitung“, am 21./22. 12.
Mit Genehmigung des Autors Hans Well, Texter der aufgelösten „Biermösl Blosn“, heute tritt er mit seinen Kindern als „Wellbappn“ auf. Hans Well, geboren 1953 in Willprechtszell, spielt Gitarre, Steirische Harmonika, Bratsche, Saxophon, Trompete, Sopran Jagdhorn und Tenor-Alphorn. Er ist das 9. von 15 Kindern des Schulmeisters Hermann Well und seiner Frau Gertraud. Einen bayerischen Umweltskandal verspotteten die Biermösl Blosn einst, indem sie die Bayern-Hymne umdichteten: „Gott, mit dir, du Land der Baywa, deutscher Dünger aus Phosphat..“
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