Am 24. April gab es im swr-Aktuell ein Interview mit Prof. Dr. Gregor Lang-Wojtasik, das mich als Pazifistin so beeindruckt hat, dass ich ihn als Gastmoderator zu unserem DEMOKRATIE-Forum am 30. Juli zum aktuellen Thema FRIEDENS-Pädagogik eingeladen habe.
Prof. Lang-Wojtasik lehrt an der Hochschule Weingarten Erziehungswissenschaft und bildet Lehrkräfte aus.
Hier ein Auszug seiner Gedanken aus dem Fernseh-Interview:
„Ich habe den Eindruck, dass es politisch einen großen Willen gibt, militärisch zu investieren, mir fehlt die Perspektive des Danach.
Mir fehlt die Perspektive eines aufrichtigen Friedens.
Es ist ja hier immer die große Rede von KRIEGS-Tüchtig.
Ich glaube, wir sollten FRIEDENS -Tüchtig werden.
Das einzige, was hilft, ist Entspannungspolitik.
Dass Putin ein Aggressor ist, das ist ja kein Geheimnis.
In dem Moment ist völlig klar, dass man nicht gewaltfrei intervenieren kann.
Gleichzeitig gibt es eine Friedensbewegung in der Ukraine.
Es gibt auch eine Friedensbewegung in Russland. Beide sind stiller geworden.
Nur – wir müssen uns doch fragen –
wo soll das Ganze hingehn, das ist ein heißer Krieg.
Nur, wir müssen uns doch jetzt die Frage stellen – jenseits von Waffenlieferungen –
wie weit soll das Ganze eskaliert werden? Bis zum Atomkrieg? Russland ist Atommacht.
Wir vergessen das immer wieder gerne. Die Gefahr ist mir persönlich zu groß.
Die Russen sind doch Menschen genauso wie wir, die einen Wunsch nach Frieden haben, genauso wie wir.
Wir brauchen einen Dialog, auf Augenhöhe – wieder miteinander reden.
Damit es endlich wieder aufhört, Krieg zu sein.“
Prof. Dr. Gregor Lang-Wojtasik wird anhand seiner konkreten Erfahrungen als Hochschullehrer Grenzen und Chancen friedenspädagogischen Nachdenkens und –Handelns zur Diskussion stellen. Dabei geht es etwa darum, wie Lehramtsstudierende an dieses Themenfeld herangeführt werden können, um für ihr professionelles Handeln in einer von Konflikten und Krisen geprägten Welt handlungsfähig zu werden und zu bleiben.
Das nächste monatliche Demokratie-Forum findet am Dienstag, 30.Juli um 19.30 im Friedrich Werber Haus statt, und dürfte Eltern, Lehrkräfte, ältere und auch junge Leute interessieren! Marktplatz 7 in Radolfzell, Eintritt für alle Bürger:innen wie immer frei!
Unser humanistisches Motto: „DEMOKRATIE – die bunte Freiheit, mit gleichen, klar geordneten Spiel-Regeln für Alle!“
Gregor Lang-Wojtasik
Bildquelle Titelbild: Team Münster
WEGE ZUM FRIEDEN
LICHT UND SCHATTEN – Gedicht
Im steten Wechsel von Licht und Dunkelheit
zieh’n wir mit Mutter Erde durch Raum und Zeit.
Am Firmament Sonne, Mond und Sternenpracht,
jedem hellen Tage folgt die dunkle Nacht.
Es ist im Universum nichts von Dauer,
auf Erden bleibt ewig steh’n keine Mauer.
Licht und Schatten begleiten unser Leben,
es wird Siege und Niederlagen geben.
Dunkle Schatten liegen über der Menschheit,
auf dem Globus Kriege, Terror, großes Leid.
Man mag an einen Gott glauben oder nicht,
der Mensch braucht Frieden und Freiheit,
wie das Licht.
Die Berliner Mauer ist gefallen,
die Mauer im Kopfe nicht bei allen.
Latente Mauern zwischen Arm und Reich,
den Religionen, sowie Schwarz und Weiß.
Mauern der Intoleranz und Schande
sind einzureißen in jedem Lande.
Erst wenn auch die letzte Barriere fällt,
gibt es Frieden und Freiheit auf der Welt.
Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Ende der Waffenexporte,
Abrüstung an jedem Orte.
Spielet lieber die Gitarre,
als zu tragen eine Knarre.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.
Die Leute legen ab den Neid,
die Religionen ihren Streit.
Fromme und Heiden sind vereint,
uns’re Sonne für alle scheint.
Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen