• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Samstag, Mai 24, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Noch einmal: Im Zweifel für Höcke?

Lorenz Bode Von Lorenz Bode
21. Mai 2024
Symbolbild für Zweifel

Nun tut auch der Rechtsprofessor Volker Boehme-Neßler seinen Unmut über die Verurteilung von Höcke durch das Landgericht Halle kund. In einem Online-Beitrag für das Magazin „Cicero“ titelt er: „Warum der Höcke-Prozess kein Ruhmesblatt für die Justiz ist“. Dabei ähnelt seine Kritik im Kern stark der von „taz“-Journalist Christian Rath. Es geht erneut um die (Nicht-)Anwendung des sogenannten Zweifelssatzes „im Zweifel für den Angeklagten“.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, gar verbissen zu wirken, muss ich sagen: Mich überzeugt auch diese Kritik nicht. Und zwar schon im Ansatz nicht. Nicht nur wird hier erneut – mehr oder weniger vage – auf der Grundlage der mündlichen Urteilsbegründung eine Entscheidung kritisiert. Sondern auch die Ansatzpunkte sind von Boehme-Neßler teilweise unglücklich gewählt. Hier einige Beispiele:

Der Maßstab, den Boehme-Neßler im zweiten Satz seines Beitrags bildet, ist ungenau und stimmt mit der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) nicht überein. Boehme-Neßler führt aus, dass das Gericht erst verurteilen dürfe, „wenn das Gericht keine Zweifel an der Schuld des Angeklagten hat“. Die Betonung liegt auf: keine Zweifel. Einen anderen Maßstab gibt indes der BGH als Leitlinie für die Strafgerichte vor. So hat etwa der 2. Strafsenat des BGH in seinem Urteil vom 16. Februar 2022 (Az. 2 StR 399/21) bekräftigt:

„für eine Verurteilung genügt ein nach der Lebenserfahrung ausreichendes Maß an Sicherheit, das vernünftige und nicht bloß auf denktheoretische Möglichkeiten gegründete Zweifel nicht zulässt.“

Lässt man sich diese Worte auf der Zunge zergehen, dann ist der Maßstab „keine Zweifel“ zu streng gewählt. Dass Boehme-Neßler die Höcke-Entscheidung anschließend an diesem zu strengen Maßstab misst, schwächt seine Argumentation. Hinzu kommt, dass er kurzerhand eine eigene Beweiswürdigung anstellt und diese den Leserinnen und Lesern als richtige Lösung präsentiert. Etwa wenn er schreibt: „So zweifelsfrei, wie das Gericht meint, ist das sicher nicht. Sonst hätte nicht der Spiegel im September 2023 eine Kolumne mit ebendiesem Spruch überschrieben“. All das tut er, obwohl er – anders als das Gericht – weder dazu berufen ist noch die Eindrücke aus der Hauptverhandlung besitzt. Zugegeben: Das kann man in einem journalistischen Beitrag zwar machen, überzeugt aber praktisch nicht.

Bisweilen bleibt seine Kritik reine Spekulation. Das gilt etwa für folgende Aussage:

„Am Ende eines langen Verhandlungstages hat das Gericht am Dienstag unmittelbar nach den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung das Urteil verkündet. War da noch Zeit, um die Ergebnisse des letzten Verhandlungstages zu reflektieren und im Urteilsspruch zu berücksichtigen?“

Allein den Umstand, dass das Gericht das Urteil am Schluss der Verhandlung verkündet hat, kann und sollte man nicht als Ansatzpunkt nehmen für negative Rückschlüsse in puncto Rechtsstaatlichkeit eines Prozesses. Denn es handelt sich um den gesetzlichen Regelfall. Gemäß § 268 Abs. 3 Satz 1 Strafprozessordnung soll das Urteil am Schluss der Verhandlung verkündet werden – also noch am gleichen Hauptverhandlungstag.

Für seine weitere Kritik wählt Boehme-Neßler eine spannende Rechtskategorie. Er spricht davon, dass die „Strafrechtsnorm, auf die sich die Anklage gegen Höcke gestützt hat,“ verfassungsrechtlich heikel sei. Entscheidend ist hier die Einordnung als verfassungsrechtlich heikel. Sie liegt – wenn auch sprachlich nur knapp – unterhalb der Schwelle zur Verfassungswidrigkeit. Damit soll scheinbar ausgedrückt werden, dass man von dieser Norm besser die Finger lässt. Gemäß Artikel 20 Abs. 3 des Grundgesetzes sind die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung aber an Gesetz und Recht gebunden. Das heißt: Auch Strafnormen, die man als verfassungsrechtlich heikel bezeichnet, die zugleich aber nicht verfassungswidrig und nichtig sind, müssen beachtet werden. Die von Boehme-Neßler gebildete Zwischenkategorie hilft also praktisch nur wenig weiter – und taugt schon gar nicht als Kritikpunkt gegen die Anklage.

Boehme-Neßler kommt zu dem Ergebnis: „Ohne Zweifel haben die Richter in Halle dem Rechtsstaat geschadet.“ Das ist einerseits bedauerlich, andererseits nichts Neues. Denn der Rechtsstaat geht für Boehme-Neßler regelmäßig unter. Und für ihn versagt die Justiz alle Nase lang. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man sich seine übrigen „Cicero“-Beiträge ansieht. So etwa in Bezug auf das AfD-Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster, wo er titelt: „Kein guter Tag für den Rechtsstaat“ und weiter: „Nein, das Verfahren in Münster ist kein gutes Beispiel für einen funktionierenden Rechtsstaat“. Oder in Bezug auf das Klima-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, wenn er schreibt: „Doch die Richter überschreiten die Grenze zwischen Rechtsprechung und (Klima-)Politik und missachten einen Grundsatz des Rechtsstaats: die Gewaltenteilung.“ Angesichts dieser ständigen Kritik kann man vielleicht auch etwas gelassener bleiben.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Vorherigen Post

Auf ein Wort: Alles nur eine Frage der Kommunikation?

Nächster Beitrag

Betreff: Parteiverbot der AfD

Nächster Beitrag
Schild "Keine alternative für Deutschland", Aufruf mit geändertem AfD-Logo gegen Rassismus

Betreff: Parteiverbot der AfD

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025
  • AfD-Frau fordert DNA-Tests – und Ausbürgerung politischer Gegner 27.12.2024
  • Das Zentrum für politische Schönheit ist der Gegener der AfD mit den ausgefallenen Ideen. jetzt, zum Wahlkampf präsentieren die Aktivisten den Adenauer, einen ehemaliges Justizmobil und will damit so manche Veranstaltung besuchen. Der ganze Plan in diesem Video 13.12.2024
  • Mission Silberlocke: So Wollen Gregor Gysi, Bodo Ramelow Und Dietmar Bartsch die Politik aufmischen! Dämmert’s jetzt? Eine Rekonstruktion der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags 24.11.2024
  • Dämmert’s jetzt? Eine Rekonstruktion der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags 28.09.2024
  • Rechtsextremist Höcke und seine AfD: Durchgedrehte Elefanten im Porzellanladen der Demokratie. 27.09.2024
  • AfD macht ihre Wähler unglücklich 18.09.2024
  • Beeindruckende Doku über die Lage in Ostdeutschland nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Die Brandenburger sollten sich ansehen, welche Probleme auf ein Land zukommen, wenn die AfD 1/3 der Zustimmung bekommt. 12.09.2024
  • AfD bekommt „Medienbonus“ bei ARD und ZDF 10.09.2024
  • Mediales Versagen. Die öffentlich-rechtlichen Medien betreiben das Geschäft der Sahra Wagenknecht 09.09.2024
  • AfD & Höcke stoppen! An alle demokratischen Parteien: "Nie wieder ist jetzt". 03.09.2024
  • Mit Rechtsextremismus spielt man nicht, aber das "Adé AfD Spiel" ist absolut empfehlenswert! 29.8.2024
  • Höcke hetzt gegen deutsche Unternehmen, die sich für Demokratie und Vielfalt engagieren, und wünscht denen "schwere, schwere Zeiten". Siehe die u.s. Aussage des Direktors des Instituts der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 28.8.2024
  • Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 27.8.2024
  • NZZ: Zu Besuch bei Björn Höcke: «Der ‹Kampf gegen rechts› schadet uns nicht», sagt er 22.8.2024
  • "NachDenkSeiten": Wagenknechts Schreibbrigade 12.8.2024
  • Wie die Freien Sachsen Politik mit Terror verändern wollen 2.8.2024
  • Höcke droht bei Wahlkampfveranstaltung der Polizei und kündigt "Besuch" der Polizeistation mit 1.000 vermutlich gewaltbereiten Rechtsextremisten an 29.07.2024

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.731 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Eberhardt bei AFD politisch bekämpfen ist gescheitert
  • Eberhardt bei AFD politisch bekämpfen ist gescheitert
  • Corinna Siebert bei Zur „Heute-Show“: Der Applaus der Menge ist kein Beweis für den Wert der Tat.
  • Margret Schmitz bei Zur „Heute-Show“: Der Applaus der Menge ist kein Beweis für den Wert der Tat.

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.731 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Kopf auf Bank

Empörung über Klingbeils Umgang mit Rolf Mützenich: „Meiner tiefen Verachtung darfst Du Dir sicher sein“

24. Mai 2025
Bundesverfassungsgericht

AFD politisch bekämpfen ist gescheitert

23. Mai 2025
White House Social Media Bild Trump als Papst

Europäische Kniefälle und Opfergaben für den Despoten im Weißen Haus

23. Mai 2025
Logo des Erhard-Eppler-Kreis Frieden 2.0

Erklärung des Erhard-Eppler-Kreises 22. Mai 2025

22. Mai 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden NoAfD Rechtsextremismus Ukraine USA wehrhafte Demokratie

© 2024 Blog der Republik.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2024 Blog der Republik

❤️ Unser Blog lebt durch Sie! ❤️

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.